Berlin Weitere katholische Gemeinden fusionieren zu neuen Pfarreien
Zum 1. Januar entstehen im Erzbistum Berlin durch Zusammenlegungen sechs neue Pfarreien. Die feierliche Eröffnung durch Erzbischof Heiner Koch sei von März bis Mai geplant, teilte das Erzbistum Berlin am Montag mit. Die neuen Pfarreien entstehen im Berliner Süden, Oberhavel-Ruppin, Marzahn-Hellersdorf, Tempelhof-Buckow, Lichtenberg-Friedrichshain und Nauen-Brieselang.
Die Neugründungen sind Teil einer Strukturreform. Durch Zusammenlegung sollen aus den 105 Pfarreien des Erzbistums in Berlin, Brandenburg und Vorpommern 35 neue Pfarreien entstehen. Der Prozess läuft bereits seit 2017.
Die neuen Pfarreien orientieren sich nicht mehr an der traditionellen Pfarrgemeindestruktur. Es werden vielmehr so genannte pastorale Räume gebildet, die aus verschiedenen Gemeinden und Orten kirchlichen Lebens bestehen, die unter dem Dach der neuen Pfarrei vereint und vernetzt sind. Ab Januar 2022 gibt es laut Erzbistum noch 15 Pastorale Räume in der Entwicklungsphase, von denen voraussichtlich zehn zum 1. Januar 2023 neue Pfarrei werden.
Der Prozess zur pastoralen Neugestaltung unter dem Namen "Wo GlaubenRaum gewinnt" soll zu einer spirituellen Stärkung der Gemeinden führen. Der Grundgedanke der Reform ist laut Erzbistum kein finanzieller, sondern ein geistlicher. Die Gemeinden sollen von Verwaltungs- und Finanzaufgaben entlastet werden und mehr Zeit für die eigentliche Seelsorge-Arbeit haben. Es gehe um handhabbare Strukturen, sagte ein Sprecher.
Das Erzbistum Berlin ist flächenmäßig eigenen Angaben zufolge mit 30.000 Quadratkilometern das zweitgrößte Bistum bundesweit. Rund 395 200 Katholiken gehören ihm an. Mit rund 306.500 lebt der Großteil von ihnen in Berlin. Dazu gehören aber auch Teile Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns.