Corona-Leugnerin in Behörde Justizmitarbeiterin soll zum Sturm aufs Kanzleramt aufgerufen haben
Eine Justizmitarbeiterin aus Berlin soll in einer Telegram-Gruppe dazu aufgefordert haben, das Kanzleramt zu stürmen. Zuvor war herausgekommen, dass die Frau auch Attila Hildmann vor einem Haftbefehl gewarnt haben soll.
Der Skandal um eine mutmaßliche Corona-Leugnerin in der Berliner Generalstaatsanwaltschaft weitet sich aus. Nachdem herausgekommen war, dass eine ehemalige IT-Administratorin in der Berliner Generalstaatsanwaltschaft Attila Hildmann vor dessen Festnahme gewarnt haben soll, gibt es nun weiter Details. Der "Spiegel" berichtet, dass Efstathia M. in einer Telegram-Gruppe zum Sturm auf das Kanzleramt aufgerufen haben soll.
Demnach würden sich Chats aus der Gruppe "Corona-Rebellen" der 32-Jährigen zuordnen lassen. Sie soll dort geschrieben haben: "Wir befinden uns im Krieg." Man könne nicht mehr auf Demonstrationen "friedlich in die Hände klatschen" und abwarten. "Ich fordere alle Männer auf, nach Berlin zu kommen und zu kämpfen", hieß es in einem anderen Beitrag. "Wir müssen das Kanzleramt stürmen!"
In einer weiteren Gruppe rief sie laut "Spiegel" im März dieses Jahres zur "Notwehr" auf: "Wir sind im Krieg. Wir werden ermordet. Wer sich nicht wehrt, wird untergehen." Die Frau arbeitete damals als IT-Administratorin bei der Berliner Generalstaatsanwaltschaft. Inzwischen ist sie dort nicht mehr tätig.
Spitzel enttarnt: Mitarbeiterin soll Attila Hildmann gewarnt haben
Die frühere Mitarbeiterin steht zudem nach ARD-Recherchen im Verdacht, Informationen aus der Staatsanwaltschaft an den Corona-Leugner und inzwischen in der Türkei untergetauchten ehemaligen Vegan-Koch Attila Hildmann weitergegeben zu haben.
Nach Informationen des ARD-Politikmagazins "Kontraste" und des Rechercheformats "STRG_F", das der NDR produziert, handelt es sich um die 32-jährige M. aus Berlin. Sie soll als Maulwurf unter anderem auf Unterlagen zum Ermittlungsverfahren gegen Hildmann zugegriffen haben.
Auf die Spur der Mitarbeiterin M. war die Generalstaatsanwaltschaft den Berichten zufolge dadurch gekommen, dass sie mehrfach bei Polizeieinsätzen aufgefallen sein soll. Unter anderem habe die Polizei M. im Umfeld eines Aktivisten der "Querdenker"-Szene identifiziert.
- "Spiegel": 45/2021 (Vorabmeldung)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa