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1G-Regel auf eigene Faust – Berliner Promi-Wirt weitet Corona-Verschärfung aus


Zutritt nur für Geimpfte
Promi-Wirt weitet nach Shitstorm 1G-Regel aus

Von t-online
Aktualisiert am 14.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Josef Laggner in einem seiner Lokale (Archivbild): Der Berliner Gastronom will beim "Oktoberfest" in einem seiner Restaurants nur Geimpfte einlassen.Vergrößern des Bildes
Josef Laggner in einem seiner Lokale (Archivbild): Der Berliner Gastronom will beim "Oktoberfest" in einem seiner Restaurants nur Geimpfte einlassen. (Quelle: Olaf Wagner/imago-images-bilder)

In Berlin will ein bekannter Wirt nur Geimpfte zu seinem "Oktoberfest" lassen. Das löste reichlich Gegenwind aus. Doch der Mann lässt sich nicht beirren – und will nun auch in weiteren Lokalen die Corona-Regeln verschärfen.

Josef Laggner setzt noch einen drauf. Zuerst hatte der Promi-Wirt angekündigt, zu seinem "Oktoberfest" am Schlachtensee in Berlin nur noch Geimpfte einzulassen. Dann begann in den sozialen Medien der Shitstorm gegen den Gastronom. Auf Facebook wird ihm unter anderem die Insolvenz gewünscht.

Berliner Wirt hält den Shitstorm aus

Laggner lässt das kalt: Er hält an seinem Plan fest, hofft auf Nachahmer und kündigte nun sogar noch eine Ausweitung seiner Pläne an. Auch in die Innenbereiche seiner vier Potsdamer Restaurants will er ausschließlich Geimpfte lassen. Ungeimpfte müssten draußen sitzen, sagte er dem "Tagesspiegel". Selbst Genesene erhalten also keinen Zutritt mehr.

Betroffen sind laut "Tagesspiegel" das "Kongsnaes" an der Schwanenallee, das "Augustiner" in der Mittelstraße, der neu eröffnete "Bürgerbahnhof" am Park Sanssouci sowie das Krongut Bornstedt. Er wolle nicht für Ansteckungen in seinen Lokalitäten verantwortlich sein, zitiert die Zeitung Laggner – und es dürfe nicht noch einmal die Situation entstehen, dass seine gastronomischen Einrichtungen schließen müssten.

Zuvor hatte er bereits der "B.Z." gesagt: "Es sollten überall nur noch Geimpfte rein. Wer sich nicht impfen lässt, muss mit Einschränkungen leben."

1G ursprünglich nur für Veranstaltungen wie das "Oktoberfest" angekündigt

Ausgangspunkt für die 1G-Überlegungen des Wirts war das "Oktoberfest" gewesen, das er vom 26. September bis zum 19. Oktober in seinem bekannten Berliner Ausflugsrestaurant "Fischerhütte am Schlachtensee" feiern will. Anders als mit 1G sei so ein Fest mit viel Bier und engem Zusammensein nicht sicher zu organisieren.

"Mit der 2G-Regel müsste ich kontrollieren, wann ein Genesener infiziert war", sagte Laggner der "Bild". "Und dann soll ich einschätzen, ob die Immunabwehr gegen das Virus noch ausreichend ist. Das kann ich und will ich nicht. Ich bin kein Arzt, sondern Gastronom."

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Das "Oktoberfest" in der Fischerhütte ist ein in Berlin auch bei Promis beliebtes Event. In der Vergangenheit hatten sich dort schon Stars wie der inzwischen verstorbene Friseur Udo Walz gezeigt. In der Location in dem historischen Gasthaus am Ufer des Schlachtensees können die "Oktoberfest"-Besucher zu einem Pauschalpreis mit Bier, Brezn und Obazda feiern.

In Nachtclubs gilt die 2G-Regel

In Berlin hatte der Senat erst kürzlich eine sogenannte 2G-Regel in Clubs eingeführt. Das bedeutet, dass Clubbesucher selbst entscheiden können, ob sie nur noch Geimpfte und Genesene einlassen. Dafür entfallen dann fast alle Corona-Beschränkungen. So muss kein Abstand mehr gehalten werden. Auch das Tragen einer Maske ist nicht mehr notwendig. Für Bars oder Restaurants gilt in der Hauptstadt bisher noch kein solches 2G-Modell. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte aber, dass er sich vorstellen könnte, dass bald in mehr Bereichen 2G-Regeln gelten werden. Am Dienstag berät der Senat erneut über 2G.

Dass dieses Konzept keine hundertprozentige Sicherheit vor Corona-Infektionen bietet, wurde erst neulich in Münster deutlich. Dort infizierten sich über 40 Gäste nach dem Besuch einer 2G-Party. Bei den Betroffenen handele es sich hauptsächlich um immunisierte Personen zwischen Anfang und Mitte 20.

Laggner zählt zu den bekanntesten Gastronomen in der Hauptstadt. Zur Laggner-Gruppe gehören neben der Fischerinsel etwa auch das "Lutter & Wegner", das "Augustiner am Gendarmenmarkt" und die "Newton Bar" in der Charlottenstraße. In seinen Restaurants sind schon Stars wie Herbert Knaup, Kader Loth oder Catherine Flemming Gäste gewesen.

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