Nach Machtmissbrauchs-Vorwürfen Volksbühnen-Intendant Klaus Dörr tritt zurück
Klaus Dörr, Intendant der Berliner Volksbühne gibt seinen Posten auf. Mehrere Frauen hatten ihm Machtmissbrauch und Übergriffigkeit vorgeworfen.
Nach Vorwürfen von mehreren Frauen gibt der Intendant der Berliner Volksbühne, Klaus Dörr, seinen Posten ab. Er werde seine Tätigkeit beenden, teilte das Theater am Montag mit. Darauf hätten sich Kultursenator Klaus Lederer (Linke) und er geeinigt. Ein Sprecher der Senatskulturverwaltung bestätigte die Angaben.
Für die gegen ihn erhobenen Vorwürfe übernehme er die komplette Verantwortung und gebe sein Amt im Einvernehmen mit der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa auf, wurde Dörr in der Mitteilung zitiert. Er bedaure zutiefst, wenn er Mitarbeiterinnen "mit meinem Verhalten, mit Worten oder Blicken verletzt habe".
MeToo-Vorwürfe gegen Intendant
Laut einem Bericht der "taz" vom Wochenende hatten sich mehrere Frauen über Dörr beschwert und ihm Machtmissbrauch vorgeworfen. Er soll den Frauen gegenüber übergriffig geworden sein. Insgesamt zehn Mitarbeiterinnen hätten dem Bericht nach bei Themis, der Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt, eine Beschwerde eingereicht. Die Stelle, die 2018 als Reaktion auf die MeToo-Debatte gegründet worden war, hatte diese an Klaus Dörrs Arbeitgeber, die Senatsverwaltung für Kultur, weitergereicht.
Dörr hatte die Leitung der Volksbühne vor drei Jahren übernommen. Er sollte das Theater nach Querelen um seinen Vorgänger vorübergehend führen. In diesem Jahr ist ohnehin ein Wechsel geplant – dann soll Regisseur René Pollesch übernehmen.
- Nachrichtenagentur dpa
- "taz": "Metoo an der Volksbühne"