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Großeinsatz in Berlin: Razzia gegen Remmo-Clan – zwei Festnahmen


Hunderte Beamte im Einsatz
Großrazzia gegen Clankriminalität – Festnahmen in Berlin

Von t-online
Aktualisiert am 18.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Polizisten stehen bei einer Razzia vor einem Spätkauf in Neukölln: In Berlin gab es eine großangelegte Razzia gegen Clankriminalität.Vergrößern des Bildes
Polizisten stehen bei einer Razzia vor einem Spätkauf in Neukölln: In Berlin gab es eine großangelegte Razzia gegen Clankriminalität. (Quelle: Christophe Gateau/dpa-bilder)
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In der Hauptstadt sind die Behörden mit einem Großeinsatz gegen die organisierte Clankriminalität vorgegangen. Hunderte Einsatzkräfte waren im Einsatz. Im Fokus stand wohl der Remmo-Clan.

In Berlin und Brandenburg hat die Polizei am Donnerstag über 20 Wohnanschriften in Zusammenhang mit der organisierten Clankriminalität untersucht. An den Durchsuchungen unter Federführung des Berliner LKA und der Staatsanwaltschaft waren Hunderte Einsatz- und Spezialkräfte der Polizei, des Bundeskriminalamts (BKA), der Brandenburger Polizei, der Steuerfahndung und der Bundespolizei mit dem Spezialeinsatzkommando GSG9 beteiligt. Zwei Personen wurden festgenommen.

Die Maßnahmen bezogen sich auf mehrere Ermittlungskomplexe, in denen unter anderem ein 44-Jähriger sowie zwei 22-Jährige tatverdächtig seien, teilten Generalstaatsanwaltschaft Berlin, BKA und Polizei Berlin in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Hintergrund seien unter anderem die gewalttätigen Revierkämpfe zwischen Mitgliedern einer arabischstämmigen Großfamilie und "tschetschenischstämmigen russischen Staatsangehörigen". Beide Gruppen waren im November 2020 mehrfach gewalttätig aufeinander losgegangen. Der 44-Jährige soll Körperverletzungstaten begangen haben, obwohl er zu dieser Zeit durch eine "elektronische Fußfessel" beobachtet wurde und unter Führungsaufsicht stand, hieß es weiter.

Den Verdächtigen wird außerdem der Handel mit Betäubungsmitteln, Waffen und Kriegswaffen vorgeworfen. Zudem soll der 44-Jährige eine Marihuana-Plantage betrieben haben. Die Vollstreckung der Durchsuchungsbeschlüsse beziehe sich schließlich auch auf den Verdacht des Betriebs eines "Koks-Taxis", erklärten Staatsanwaltschaft, BKA und Polizei Berlin weiter.

"Hohe Affinität zu Gewalt"

Die Gewerkschaft der Polizei in Berlin begrüßte die Maßnahmen. In den vergangenen Jahren sei eine "extreme Konkurrenzsituation um kriminelle Geschäftsfelder entstanden, bei der die Beteiligten auch vor schwersten Gewalttaten und Waffeneinsatz nicht zurückschrecken". Tschetschenische Gruppierungen hätten sich zunehmend in den Vordergrund gespielt, heißt es weiter. "Bei ihnen herrscht ein ausgeprägter Ehrbegriff, eine hohe Affinität zu Gewalt und Waffen und eine geringe Akzeptanz staatlicher Autorität", erklärte auch Innensenator Geisel. Diese Gruppen wollten inzwischen Teile des Rauschgifthandels übernehmen.

Laut Informationen des "Spiegels" und der "Bild" soll am Donnerstag allerdings der arabischstämmige Remmo-Clan im Fokus der Durchsuchungen in den Stadtteilen Neukölln, Spandau, Wedding, Moabit, Schöneberg und Reinickendorf sowie in Neuhardenberg und in Vierlinden gestanden haben. Die Einsatzkräfte, mit Unterstützung französischer und niederländischer Ermittler, werteten demnach zuvor knapp ein Jahr lang geknackte Kryptohandys aus, die die Tatverdächtigen offenbar nutzten.

240 Einsätze im Bereich der Clankriminalität im Jahr 2020

"Die Durchsuchungen und vollstreckten Haftbefehle zeigen: Wir bleiben dran. Wir lassen nicht nach in der konsequenten Bekämpfung der organisierten Kriminalität. Und zwar unabhängig, von wem sie gerade beherrscht wird", sagte Geisel am Donnerstag.

Im vergangenen Jahr habe es 240 Einsätze im Bereich der Clankriminalität gegeben, 71 davon zusammen mit anderen Behörden.

Verwendete Quellen
  • Twitter/Polizei Berlin
  • Twitter/Generalstaatsanwaltschaft Berlin
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