Greenpeace gegen Lieferkettengesetz Aktivisten projizieren Protestspruch ans Bundeskanzleramt
Umweltschützer von Greenpeace haben mit einer Aktion am Bundeskanzleramt gegen das neu beschlossene Lieferkettengesetz protestiert. Für sie handelt es sich um eine "Mogelpackung".
Die Debatte um das geplante Gesetz zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltvorgaben in weltweiten Lieferketten reißt nicht ab. Aktivisten von Greenpeace haben am frühen Dienstagmorgen den Spruch "Lieferkettengesetz: Schwindel" an die Fassade des Bundeskanzleramts in Berlin projiziert. Wie der Verein auf Twitter schreibt, protestieren sie damit gegen "die fehlende umweltbezogene Sorgfaltspflicht des Lieferkettengesetzes".
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Das Wirtschaftsministerium habe den Entwurf ausgehöhlt, kritisierte Greenpeace-Mitarbeiterin Viola Wohlgemuth. Die Verantwortung der Unternehmen reiche nicht weit genug in die Lieferkette hinein. "Ein Lieferkettengesetz ist nur dann wirksam, wenn es Menschen- und Umweltverbrechen vor Ort verhindert."
Die Bundesregierung hatte sich am Freitag nach langen Verhandlungen mit Unternehmen auf einen Gesetzentwurf für das Lieferkettengesetz geeinigt. Mit dem Gesetz sollen Kinderarbeit und Hungerlöhne bei ausländischen Unternehmen eingedämmt werden und mehr auf soziale und ökologische Mindeststandards geachtet werden. Das Gesetz tritt im Januar 2023 in Kraft. Das geplante Gesetz stößt in der Wirtschaft und in Teilen der Union auf Widerstand.
- "Greenpeace" auf Twitter
- Tagesschau: "Einigung beim Lieferkettengesetz"
- Nachrichtenagentur dpa