Dramatische Rettungsaktion Betrunkener von S-Bahn überfahren – kaum verletzt

Das war knapp: In Berlin ist ein Mann vom Bahnsteig vor eine einfahrende S-Bahn gefallen. Der Zugführer konnte nicht mehr bremsen, die Bahn donnerte über den Mann hinweg – er überlebte.
In Berlin hat ein offenbar schwer betrunkener Mann großes Glück gehabt. Zeugenaussagen zufolge verließ er in der Nacht zu Samstag eine Kneipe direkt am S-Bahnhof Plänterwald, ging auf den Bahnsteig, unterhielt sich dort noch mit mehreren Personen und stürzte dann aus noch unklarer Ursache plötzlich von der Bahnsteigkante aufs Gleis.
Im selben Moment rollte eine S-Bahn heran, wie ein Reporter vor Ort berichtete. Der Triebfahrzeugführer leitete demnach sofort eine Notbremsung ein, konnte die Bahn aber nicht mehr rechtzeitig vor dem Verunglückten stoppen. Der Zug fuhr dem Reporter zufolge bis zur Hälfte der S-Bahnlänge über den Betrunkenen hinweg.
Notruf bei der Feuerwehr Berlin: "Person unter Zug"
"Um 22.55 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr ein", bestätigte ein Sprecher t-online. "Stichwort: Person unter Zug."
Am Bahnsteig spielten sich daraufhin tumultartige Szenen ab, berichtete der Reporter. Kneipengäste drängten heran und konnten von der Polizei nur mit Mühe zurückgehalten werden. Unterdessen nahmen die Retter mit dem ansprechbaren Mann auf dem Gleis Kontakt auf. Er war unter dem Zug gefangen, aber laut dem Reporter nicht von den Rädern überrollt worden.
Gefahr bei der Rettungsaktion: Arme drohten unter Räder zu geraten
Personal der S-Bahn löste die Bremsen des Zuges manuell, dann schoben Einsatzkräfte die Bahn so weit aus dem Bahnhof heraus, dass die Helfer zu dem Gestürzten gelangen konnten. Der Reporter vor Ort half eigener Aussage zufolge mit: "Ein ungeheurer Kraftakt. Wirklich beeindruckend, wie ein tonnenschwerer Zug aus dem Bahnhof gerollt werden kann."
Während dieser Aktion sei es kurz brenzlig geworden berichtete der Reporter weiter, denn der Verletzte begann plötzlich, seine Arme unkontrolliert zu bewegen. "'Bleib liegen! Beweg deine Arme nicht!', brüllten ihn die Feuerwehrmänner an. Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn seine Arme während der Rettungsmaßnahme unter die Räder gekommen wären. Niemand hätte den Zug auf die Schnelle stoppen können."
Schließlich sei der Mann aus seiner misslichen Lage befreit und in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach ersten Erkenntnissen soll er den Vorfall beinahe ohne ernsthafte Verletzungen überstanden haben.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit der Feuerwehr