t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

Berlin: Links-Terroristen stellen sich nach 30 Jahren den Behörden


Jahrzehntelange Flucht
Links-Terroristen stellen sich nach 30 Jahren den Behörden

Von t-online, jon

12.03.2025 - 09:28 UhrLesedauer: 2 Min.
Thomas Walter, Peter Krauth und Bernhard Heidbreder (von links nach rechts) gründeten in den 90ern die militante Untergrundorganisation "K.O.M.I.T.E.E.". 1995 wollten sie ein Gefängnis in die Luft jagen, doch der Plan scheiterte, weil eine Polizei-Streife sie zufällig beim Sprengstoff-Umladen erwischte. Die drei flüchteten und lösten ihre Gruppe auf; das BKA sucht sie trotzdem noch.Vergrößern des Bildes
Thomas Walter, Peter Krauth und der bereits verstorbene Bernhard Heidbreder (v.l.n.r.) gründeten in den 1990ern die militante Untergrundorganisation "K.O.M.I.T.E.E.". (Quelle: BKA)
News folgen

Nach 30 Jahren auf der Flucht kehren zwei mutmaßliche Mitglieder der Terror-Gruppe "K.O.M.I.T.E.E." nach Deutschland zurück. Sie hoffen auf ein mildes Urteil.

Nach knapp 30 Jahren im Untergrund ist Schluss: Thomas Walter und Peter Krauth, zwei lange gesuchte mutmaßliche Mitglieder der militanten Gruppe "K.O.M.I.T.E.E.", werden sich den deutschen Strafverfolgungsbehörden stellen. Wie die "taz" und der "Spiegel" übereinstimmend berichten, soll der Prozess gegen die beiden Männer am 17. März vor dem Berliner Kammergericht beginnen. Die Generalbundesanwaltschaft hatte im Januar 2025 die Anklage erhoben.

Loading...

Die Bundesanwaltschaft wirft Walter und Krauth vor, 1995 als Mitglieder der linksterroristischen Vereinigung "K.O.M.I.T.E.E." einen Sprengstoffanschlag auf das im Bau befindliche Abschiebegefängnis in Berlin-Grünau geplant zu haben. Die Aktion wurde damals durch eine zufällig vorbeifahrende Polizeistreife vereitelt, woraufhin die Männer zusammen mit dem mittlerweile verstorbenen Bernhard Heidbreder flüchteten.

Rückkehr beruht auf Vereinbarung mit Bundesanwaltschaft

Laut Rechtsanwalt Lukas Theune, der gegenüber der "taz" Stellung nahm, beruht die Rückkehr der Beschuldigten auf einer Vereinbarung mit der Bundesanwaltschaft: "Die Vereinbarung ist, dass sie geständig sind und dafür ein geringes Strafmaß erhalten." Die heute 62 und 64 Jahre alten Männer können demnach mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Das Gericht hat für den Prozess vier Verhandlungstage angesetzt, am 8. April soll bereits das Urteil gesprochen werden.

Nach ihrer Flucht lebten Walter und Krauth jahrelang in Venezuela. Im Januar 2022 erhielten sie dort offiziell Asyl. Laut "Spiegel" werden die beiden über Spanien nach Deutschland reisen und ab Madrid von Polizisten begleitet.

Frühere Versuche einer Einigung mit den deutschen Behörden waren gescheitert, weil die Strafverfolger auf Gefängnisstrafen von dreieinhalb bis vier Jahren bestanden hatten. Die Bundesanwaltschaft verfolgte den Fall hartnäckig: Um die übliche Verjährung nach 20 Jahren zu umgehen, wurde der Vorwurf auf "Verabredung zur Herbeiführung eines Sprengstoffanschlags" umformuliert, wodurch sich die Verjährungsfrist auf 40 Jahre verlängerte.

Dem "K.O.M.I.T.E.E." wird auch ein Brandanschlag auf das Kreiswehrersatzamt in Bad Freienwalde im Jahr 1994 zugeschrieben. Dieser Vorwurf gegen Walter und Krauth ist allerdings inzwischen verjährt.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom