Wegen Diskriminierung Berlins Gefängnisse sind jetzt offenbar geschlechtergerecht
Kein "Mann" mehr an der Zellentür: Die JVA Tegel setzt auf eine gendergerechte Beschilderung. Doch nicht alle sind von der neuen Regelung überzeugt.
In den Berliner Justizvollzugsanstalten wird künftig auf geschlechtsspezifische Beschilderung verzichtet. In der JVA Tegel wurden die bisherigen Schilder an den Haftraumtüren, die unter anderem das Geschlecht der Insassen auswiesen, durch eine neue, geschlechtsneutrale Variante ersetzt. Das berichtet die "B.Z."
Statt der bisherigen Kennzeichnung, etwa "Belegt/1 Mann", werde nun nur noch "Belegt" oder "Nicht belegt" an den Türen stehen. Weitere separate Schilder informierten über die Tätigkeiten innerhalb der JVA sowie mögliche Disziplinarmaßnahmen.
Transfrauen berichten von Diskrimierung und Mobbing
Hintergrund der Entscheidung sei anhaltende Kritik an der bisherigen Praxis. Vor allem Transfrauen in der JVA Tegel sollen berichtet haben, dass die alte Beschilderung zu Diskriminierung und Mobbing geführt habe. Sogar die Gefangenenzeitschrift "Der Lichtblick" griff die Problematik laut dem Bericht der "B.Z." auf und setzte sich für eine Änderung ein.
Zunächst sei es Insassen ermöglicht worden, individuell ein geschlechtsneutrales Schild zu beantragen. Doch aus Angst vor Ausgrenzung nutzten wohl nur wenige diese Option. Nun wurde die Regelung vereinheitlicht und die alten Schilder abgeschafft, heißt es.
Nach diesem Schritt fordern laut dem Bericht der "B.Z." einige Insassen weitere Änderungen, etwa die Möglichkeit, Hautpflegeprodukte wie Nagelbalsam oder Peeling-Handschuhe im Gefängnis erwerben zu können.
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- bz-berlin.de: Berliner Gefängnisse jetzt divers