Anklage erhoben Eltern schlagen und berauben Geburtstagsgäste ihrer Tochter
Auf einer Geburtstagsfeier ihrer Teenager-Tochter sollen Eltern auf die minderjährigen Gäste losgegangen sein. Nun steht der Vater vor Gericht – die Mutter wurde bereits verurteilt.
Ein inzwischen 51-jähriger Mann soll gemeinsam mit seiner Frau die Geburtstagsgäste seiner Tochter in Berlin-Falkenberg angegriffen und beraubt haben. Dabei habe er mutmaßlich geglaubt, seine Tochter beschützen zu müssen, teilte die Staatsanwaltschaft Berlin mit. Gegen ihn wurde nun Anklage wegen besonders schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung erhoben.
Ihm wird unter anderem vorgeworfen, im Juni 2020 einem 15-Jährigen insgesamt zehnmal ins Gesicht geschlagen zu haben. Der Jugendliche soll zu dem Zeitpunkt in dem Haus gemeinsam mit sieben weiteren Gästen den Geburtstag der Tochter des Angeschuldigten gefeiert haben. Als die Eltern von einem Einkauf in das Haus zurückkehrten, soll der Vater dem 15-Jährigen erst einmal im Garten und dann weitere neunmal im Haus ins Gesicht geschlagen haben.
Mutter soll mit Gegenständen geworfen haben
Auch einen 16-jährigen Gast soll er erst mit Faustschlägen verletzt und dann auf ihn eingetreten haben, als dieser zu Boden gegangen war. Die Ehefrau habe währenddessen Gläser, Porzellanteller und volle Plastikflaschen auf die Gäste geworfen. Später soll sie dann mit einem Besenstiel auf die Jugendlichen eingeschlagen und gewaltsam verhindert haben, dass eine Zeugin die Polizei rufen konnte.
Der Vater soll dabei weiter auf die Jugendlichen eingeschlagen haben, sodass der 16-Jährige sogar kurzzeitig das Bewusstsein verloren habe. Daraufhin soll der Vater die beiden Jugendlichen mit einem Messer bedroht und die Smartphones der beiden Jugendlichen gefordert haben. Laut der Anklage hat er die beiden dann dazu gebracht, sich bei der Aussage zu filmen, sie hätten sich die Verletzungen selbst beigebracht.
Angeschuldigter erstattet Anzeige gegen Jugendliche
Der Angeschuldigte habe nach den Taten erst selbst Anzeige gegen die Jugendlichen erstattet, so die Staatsanwaltschaft weiter. Dabei habe er angegeben, eine Nachbarin habe ihn über Geräusche informiert, die vermuten ließen, seine Tochter würde Opfer einer Sexualstraftat.
Da er zwischenzeitig das Land verlassen hat, erließ die Staatsanwaltschaft Berlin im Februar 2023 Haftbefehl gegen ihn. Der 51-Jährige wurde Anfang November in London festgenommen und nach Berlin geflogen. Seitdem sitzt er Untersuchungshaft. Die Mutter ist wegen des Vorfalls bereits rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt worden.
- berlin.de: Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin vom 3. Januar 2025
