Prozess in Berlin Ex-Pornodarsteller vergewaltigt Ukrainerin: Bewährung
Auf der Flucht vor dem Krieg landete eine junge Ukrainerin in Berlin. Dort wurde sie von ihrem vermeintlichen Helfer vergewaltigt. Nun das Urteil.
Ein Berliner ist am Dienstag am Landgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung wegen Vergewaltigung, Körperverletzung, Freiheitsberaubung und sexueller Belästigung verurteilt worden. Das berichten die "Bild"-Zeitung und der "Tagesspiegel".
Das Gericht sah es demnach als erwiesen an, dass der Mann, ein früherer Porno-Darsteller, der laut "Bild" in rund 100 Filmen mitgewirkt haben soll, die aus der Ukraine geflüchtete Frau Ende Mai 2022 in der Wohnung seiner Mutter vergewaltigt hat.
Die beiden hatten sich rund zwei Jahre zuvor im Internet kennengelernt, nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs war die heute 28-Jährige dann nach Deutschland gezogen, wo der nun Verurteilte ihr eine Bleibe angeboten hatte.
Ukrainerin ist bis heute von den Übergriffen traumatisiert
Als die Frau während der Vergewaltigung in einer Nacht laut "Nein" gerufen habe, soll der Mann ihr den Mund zugehalten haben – und ihr daraufhin das Verlassen der Wohnung mit Gewalt verweigert haben. Nach den Übergriffen flüchtete der Mann zunächst nach Indonesien, bevor er im Juli 2024 nach Deutschland zurückkehrte.
Vor Gericht räumte der Mann den Berichten zufolge die Taten nun weitgehend ein, in einem ersten Verfahren hatte er noch von einer "einvernehmlichen" Nacht gesprochen.
Der Mann hatte der Frau noch vor dem Urteil ein Schmerzensgeld von 20.000 Euro überwiesen, was das Gericht den Berichten zufolge ebenso als strafmildernd ansah, wie auch die rund fünfmonatige Untersuchungshaft des Mannes. Der Berliner erhielt zudem ein Kontaktverbot zu seinem Opfer, das laut deren Anwältin bis heute von dem Vorfall traumatisiert ist.
- tagesspiegel.de (kostenpflichtig): : Ex-Pornodarsteller quälte geflüchtete Ukrainerin und sperrte sie ein
- bild.de: Ex-Pornodarsteller vergewaltigt Frau und bekommt Bewährung