Artemis fragt Justitia Wird Berlins größter Puff noch größer?
Das Berliner Bordell Artemis will expandieren, aber die Stadt genehmigt den Bau nicht. Das könnte teuer werden, denn Berlin hat bereits einmal vor Gericht gegen die Bordellbetreiber verloren.
Das Berliner Großbordell Artemis ist vor Gericht gezogen, um eine Baugenehmigung für eine Lagerhalle in der Nähe durchzusetzen. Der Streit der Betreiber des Bordells an der Stadtautobahn nahe der Messe in Charlottenburg mit dem Bezirksamt dauert schon über mehrere Jahre. Nun verhandelt das Verwaltungsgericht am Montagvormittag vor Ort an der leerstehenden Lagerhalle.
Erwartet werden neben den Richtern auch Vertreter des Bezirks und des Bordells. Das Gericht wolle sich einen Eindruck von den baulichen Bedingungen machen, sagte eine Sprecherin des Verwaltungsgerichts. Das sei im Baurecht durchaus üblich. Der Bezirk hatte seine Ablehnung der Baugenehmigung mit dem Planungsrecht begründet.
Beim letzten Streit musste sich Berlin entschuldigen
Das Artemis eröffnete 2005 in einem mehrgeschossigen früheren Lagerhaus an der Autobahn. Es ist das größte Bordell in Berlin und eines der größten in Deutschland. Die Betreiber sprechen auf ihrer Internetseite von einem FKK-Club und Bordell mit Saunen und Swimmingpool.
Nach einer großen Razzia von Polizei und Staatsanwaltschaft im Artemis im Jahr 2016 folgte ein jahrelanger Rechtsstreit. Die Vorwürfe fielen in sich zusammen. Das Land Berlin musste sich 2023 entschuldigen und 250.000 Euro Entschädigung an die Betreiber zahlen.
- Nachrichtenagentur dpa