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Berlin: Wegner fordert von Künstlern, mehr aufs Geld zu achten


Ist das Kunst oder kann das weg?
Wegner: Theater und Opern sollen mehr aufs Geld achten

Von dpa
01.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin: Einige Theater Opern könnten mehr Eintritt verlangen, sagte er.Vergrößern des Bildes
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin: Einige Theater und Opern könnten mehr Eintritt verlangen, sagte er. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa)
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130 Millionen Euro will der Berliner Senat in der Kultur einsparen. Viele Künstler fürchten um ihre Existenz. Wegner fordert höhere Ticketpreise – und kritisiert Subventionen als unsozial.

Trotz anhaltender Proteste steht Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner zu seinem Sparplan für den Kulturetat der Hauptstadt. Er stellt aber punktuelle Änderungen in Aussicht: "Wir müssen Schwerpunkte setzen bei Bühnen, die nicht wirtschaftlich arbeiten können, die aber für die Kulturhauptstadt wichtig sind", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Denn selbstverständlich seien viele Berliner Kultureinrichtungen auf Subventionen angewiesen. Als Beispiel nannte Wegner das Grips-Theater für Kinder und Jugendliche. Eine solche Bühne werde nie wirtschaftlich arbeiten können und bleibe auf staatliche Subventionen angewiesen. "Aber ich frage mich schon, ob Karten bei bestimmten Bühnen so preiswert angeboten werden müssen", sagte der Regierende Bürgermeister.

Wegner nimmt Kulturbetriebe in die Pflicht

Die schwarz-rote Koalition will im Landeshaushalt 2025 drei Milliarden Euro einsparen. Die Kultur soll 130 Millionen Euro dazu beitragen, etwa zwölf Prozent ihres bislang geplanten Budgets. Dagegen gab es zuletzt starke Proteste von Intendanten, Schauspielern, freien Künstlern oder Clubs, wie Sie hier nachlesen können. Die Rede ist von Entlassungen, Einschränkungen des kulturellen Angebots oder sogar von der Insolvenz einzelner Häuser.

Wegner hingegen fordert von der Kulturbranche mehr Wirtschaftlichkeit: "Ich glaube, wir müssen wegkommen von der Mentalität 'Wir brauchen Geld vom Staat'", sagte er. Auch Theater und Opern sollten mehr mit eigenen Mitteln arbeiten. In Berlin und anderen Metropolen gebe es bereits erfolgreiche privat geführte Bühnen, die keine oder weniger staatliche Subventionen bräuchten. Zudem argumentierte er, dass der Kulturhaushalt 2025 auch nach den Einsparungen mehr als eine Milliarde Euro umfasst. "Das ist immer noch der höchste Etat seit dem Mauerfall."

Ferner ließ Wegner anklingen, dass er die Subventionen für sozial ungerecht halte: "Ist es richtig, dass die Verkäuferin im Supermarkt, die wahrscheinlich eher selten in die Staatsoper geht, mit ihrem Steuergeld diese Eintrittskarten allesamt mitsubventioniert?"

Die Zeit drängt

Trotzdem wolle er auf die Kulturbranche eingehen, so Wegner. "Ich werde in den nächsten Tagen auch Gespräche mit Intendanten führen, um gemeinsame Lösungen auszuloten." Aus den Häusern kämen derzeit eigene Sparvorschläge.

Allzu viel Zeit bleibt für die Debatte allerdings nicht mehr, denn am 19. Dezember will das Abgeordnetenhaus den Sparplan für 2025 endgültig beschließen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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