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Angela Merkel bei Dussmann in Berlin: Riesiger Andrang bei Signierstunde


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Riesenandrang bei Merkel-Signierstunde
Manche ziehen enttäuscht von dannen


27.11.2024 - 19:11 UhrLesedauer: 3 Min.
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Alt-Bundeskanzlerin Angela Merkel: Sie signierte am Mittwoch ihr Buch "Freiheit" im Kulturkaufhaus Dussmann in Berlin. (Quelle: Thomas Imo/imago-images-bilder)

Hunderte Menschen stellen sich in Berlin stundenlang an, um sich das neue Merkel-Buch von der Altkanzlerin unterschreiben zu lassen. Es gibt aber auch Enttäuschungen – aus unterschiedlichen Gründen.

Plötzlich geht alles ganz schnell. Auf den letzten Metern der Schlange sagen Mitarbeiter den Wartenden ganz genau, was sie zu tun haben. Buch aus der Folierung befreien, ab hier Handys wegpacken, Widmungen gibt es leider keine. Nach mehreren Stunden Wartezeit sind die Autogrammjäger an dem Tisch angekommen, an dem Angela Merkel sitzt, in lilafarbenem Blazer, umringt von Sicherheitspersonal. Ein Mitarbeiter nimmt das zu signierende Buch entgegen, ein weiterer schlägt es auf und reicht es der Altkanzlerin. Die setzt hektisch ihre Unterschrift ins Buch, sagt kurz "Hallo", schon richten sich ihre Augen auf das nächste Buch, das herangereicht wird.

Der kurze Moment reicht aber, um einige Merkel-Fans zu euphorisieren. "Hat irgendjemand ein Foto, wo ich mit Merkel drauf bin?", fragt ein Mann die Schaulustigen am Geländer im ersten Stock des Kulturhauses Dussmann, wo die Signierstunde stattfindet. "Ich hätte so gerne ein Foto."

Anstehen bis um die nächste Straßenecke

Schon gegen 14 Uhr, zwei Stunden vor offiziellem Beginn, hat sich im ersten Stock bei Dussmann eine Schlange gebildet, die sich einmal komplett durch die gesamte Etage schlängelt. Wenig später reicht die Schlange bis auf die Straße, dann um die nächste Straßenecke. Hunderte Menschen wollen sich die frisch erschienene Merkel-Biografie mit einem Autogramm veredeln lassen. "Hätte ich gar nicht gedacht, dass so viel los ist", sagt eine Frau in der Schlange. "Dit is ja wie bei dieser Dubai-Schokolade."

Der Altersschnitt der Wartenden ist jünger, als eine Autogrammstunde einer 70 Jahre alten Ex-Politikerin es vermuten lassen würde. Auch einige Schülerinnen und Schüler sind darunter – und nutzen die Wartezeit für Hausaufgaben. Andere, die nur zum Shopping da sind, sind verblüfft. "Das ist ja ein Scam", ruft ein Jugendlicher, als er hört, dass das Merkel-Buch 42 Euro kosten soll. Um 15.56 Uhr brandet plötzlich Applaus auf, Handykameras werden gezückt. Sie ist da, die Kanzlerin, es geht los.

"Es ist ein großes Highlight für uns"

Etwa eine Stunde später verlassen vier junge Frauen mit frisch unterschriebenen Büchern das Kaufhaus. Drei Stunden habe sie gewartet, berichtet eine von ihnen. Die seien später gekommen und hätten sich zu ihr in die Schlange gestellt. Ein Trick, der an diesem Nachmittag häufig zu beobachten ist. Sie seien während der Arbeitszeit hergekommen, deshalb dürfe kein Foto von ihnen erscheinen, sagen sie und lachen. "Aber wann kommt das schon nochmal vor?" Merkel sei eine besondere Persönlichkeit, sagt eine der Frauen. "Wir sind mit ihr aufgewachsen. Es ist ein großes Highlight für uns."

Andere haben sich mit besonderen Plänen angestellt, etwa vier Mitglieder einer christlichen Freiwilligenorganisation aus Korea. Sie erzählen, dass die Gruppe noch relativ neu in Deutschland sei und auch hier Freiwilligendienste anbieten wolle. "Wir wollten Ratschläge von Frau Merkel, wie wir das am besten machen", sagt eine junge Frau. Aber das sei wegen der engen Taktung nicht möglich gewesen. "Wir sind ein bisschen enttäuscht. Aber immerhin konnten wir die Gruppe kurz vorstellen."

Sie dürften nicht die einzigen sein, die an diesem Abend enttäuscht werden. 90 Minuten nach Beginn stellen sich immer noch neue Leute in die Schlange. "Wir sagen immer wieder, dass es keine Chance mehr auf ein Autogramm gibt", sagt eine Mitarbeiterin. Aber sie könne es ja niemandem verbieten, sich anzustellen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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