Pilzinfektionen in Neukölln Hygiene in Friseursalons und Barbershops oft mangelhaft
Mehrere Menschen infizierten sich diesen Sommer in Neuköllner Friseursalons und Barbershops mit einem Hautpilz. Das Bezirksamt hat nun die Sauberkeit überprüft.
Die Hygienestandards in vielen Neuköllner Friseursalons und Barbershops sind nach Angaben des Bezirks mangelhaft. Häufig gebe es keinen Hygiene- oder Reinigungsplan, teilte das Bezirksamt Neukölln mit. Oftmals sei kein entsprechendes Desinfektionsmittel vorhanden und die Gegenstände würden lediglich mit einem Reinigungsmittel oder Wasser gesäubert. Der Reinigungszustand in den Geschäften sei zum Teil nicht ausreichend. Außerdem hätten manche Läden Rasierklingen nicht korrekt entsorgt.
"Dass nur sechs von über 40 Betrieben mängelfrei waren, zeigt die Wichtigkeit dieser Überprüfungen", erklärte Gesundheitsstadtrat Hannes Rehfeldt. Allerdings waren die Mängel laut Bezirk selten gravierend. Die Salons und Shops seien sehr kooperativ gewesen. Nur ein Laden hätte kurzzeitig schließen müssen, in zwei weiteren sei eine Schließung angedroht worden. Das Bezirksamt plant weitere Kontrollen.
Salonbesucher erkrankten an Hautpilz
Auslöser für die Kontrollen waren mehrere Haut- und Kopfhautinfektionen durch einen Hautpilz – den Trichophyton tonsurans, auch Fadenpilz genannt – in diesem Sommer. Einige Personen hatten sich in Friseursalons und Barbershops in Neukölln angesteckt.
Das Bezirksamt bittet Menschen aus Neukölln darum, Fadenpilzerkrankungen an das Gesundheitsamt zu melden. Eine Infektion äußere sich häufig durch Rötungen und Juckreiz, Hautveränderungen am Nacken, Kopf- und im Bartbereich, eine Verdickung der Haut, wassergefüllte oder eitergefüllte Bläschen, brüchige Haare und eine schuppige Kopfhaut. In schweren Fällen könne es zu dauerhaftem Haarausfall kommen.
- Nachrichtenagentur dpa