"Mitleidige Blicke reichen nicht" Angriff auf Scholz-Dienstsitz: Klimaaktivisten beschmieren Kanzleramt
Klimaaktivisten haben in Berlin erneut an prominenter Stelle eine Botschaft an den Bundeskanzler platziert. Nach dem Willy-Brandt-Haus am Dienstag war nun ein noch wichtigeres Gebäude der Bundespolitik das Ziel einer Attacke.
Unterstützer der "Letzten Generation" haben am Kanzleramt in Berlin mit schwarzer Farbe eine Aufforderung an Olaf Scholz (SPD) hinterlassen. "Sei ehrlich!" stand am Donnerstagmorgen auf einer Außenwand des Sitzes des Bundeskanzlers geschrieben, wie die Klimaaktivisten selbst mitteilten. Sechs Aktivisten sollen an der Aktion beteiligt gewesen sein, teilte die Bundespolizei mit.
Die Aktion habe bewusst am Donnerstag kurz vor der Regierungserklärung von Olaf Scholz im Deutschen Bundestag direkt gegenüber des Kanzleramts stattgefunden. In seiner Rede sprach Scholz über die aktuelle Sicherheitslage in Deutschland. Die "Letzte Generation" forderte dagegen eine Regierungserklärung zum Klimawandel und dessen Folgen für die Menschheit.
Die Klimaschützer erhoffen sich, dass der Bundeskanzler anerkennt, dass die CO2-Konzentration in der Luft zu hoch und der Fortbestand der Zivilisation gefährdet sei. "Wir bitten Sie inständig, auszusprechen, dass es die Klimakatastrophe ist, die unsere Sicherheit und unser Leben gerade akut bedroht", heißt es in der Erklärung der Organisation. Weiter heißt es darin, "mitleidige Blicke" in den gerade von Hochwasser betroffenen Gebieten in Deutschland würden nicht reichen.
Die Aktion soll offenbar die Unterstützung der "Letzten Generation" für Wolfgang Metzeler-Kick unterstreichen. Der Klimaaktivist befindet sich im Rahmen der Kampagne "Hungern bis ihr ehrlich seid" seit Anfang März in einem Hungerstreik. Bereits am Dienstag und am Mittwoch hatte die "Letzte Generation" die Aufforderung "Sei ehrlich" an die Fassade der Zentrale der Kanzler-Partei SPD geschrieben. Metzeler-Kick fordert wie nun auch die "Letzte Generation" eine Regierungserklärung zum Klimawandel vom Bundeskanzler.
- Pressemitteilung der "Letzten Generation" vom 06. Juni 2024
- Nachrichtenagentur dpa