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Berlin: Rassistische Gigi-D'Agostino-Umdichtung auf Sonnenallee gesungen


Am Rande von Pro-Palästina-Demo
Nach Sylt-Skandal: Rassistischer Song auf Sonnenallee gesungen

Von t-online, yer

30.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Nahostkonflikt - Proteste in BerlinVergrößern des Bildes
Polizeibeamte stehen auf der Sonnenallee in Neukölln vor einer größeren Menschenmenge: Die Singenden erhielten Platzverweise. (Quelle: Paul Zinken/dpa/dpa-bilder)
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Das von der Polizei so betitelte "Sylt-Lied" hat Berlin erreicht. Mehrere Personen sollen den Song am Rande von Palästina-Protesten auf der Sonnenallee gesungen haben.

Unbekannte haben am Mittwochabend auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln ein in jüngster Zeit bekannt gewordenes rassistisches Lied gesungen – nach einer pro-palästinensischen Demonstration in der Gegend.

In der Polizeimitteilung zu den Protesten heißt es, dass aus einer Gruppe von etwa 50 Menschen "fremdenfeindliche Ausrufe" getätigt worden seien. Passiert sei das gegen 22.15 Uhr vor einem Restaurant an der Kreuzung Sonnenallee/Reuterstraße.

Auf Nachfrage sagte ein Sprecher der Berliner Polizei t-online, dass die Personen das sogenannte "Sylter Lied" gesungen hätten. Damit meint er eine rassistische Umdichtung des Songs "L'Amours toujours" von Gigi D'Agostino, auf dessen Melodie Menschen in jüngster Zeit immer wieder "Ausländer raus, Deutschland den Deutschen" skandieren. Besondere Bekanntheit erlangte der Song, nachdem ein Video von feiernden Menschen auf Sylt öffentlich wurde, die ihn sangen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Polizei fertigte keine Anzeigen

Die Hintergründe des Vorfalls auf der Sonnenallee sind unklar. Nach Angaben des Polizeisprechers griffen die Beamten vor Ort mit Lautsprecherdurchsagen in die Gesänge ein und verteilten Platzverweise. Anzeigen gegen die Singenden seien keine gefertigt worden. "Die Aussagen an sich sind erstmal nicht strafbewehrt", sagte der Sprecher. Auf Sylt schätzt man das offenbar anders ein. Dort ermittelt die Polizei gegen drei Personen wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Wie schon an mehreren Abenden davor kam es in Neukölln und Kreuzberg am Mittwochabend zu propalästinensischen Kundgebungen. Bis zu 4.500 Demonstranten zogen von Kreuzberg Richtung Hermannplatz und Sonnenallee. Dabei wurde laut Polizei in mindestens einem Fall eine "verbotene, das Existenzrecht Israels negierende Parole" gerufen. Als Beamte einschritten, seien sie mit Flaschen und Eiern beworfen worden. Nach dem offiziellen Ende der Demo brannten auf der Sonnenallee Autoreifen und Mülleimer.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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