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Berlin-Lichtenberg: B.L.O-Ateliers stehen vor dem Aus


Deutsche Bahn will Vertrag nicht verlängern
Berliner Künstlerdorf vor dem Aus

Von t-online, yer

02.05.2024Lesedauer: 2 Min.
imago 79516339Vergrößern des BildesVeranstaltung auf dem Gelände der B.L.O.-Ateliers (Archivbild): Der Mietvertrag läuft Ende Juli aus. (Quelle: Emmanuele Contini)

Nach Jahrzehnten will die Deutsche Bahn den Mietvertrag eines Künstlerdorfs nicht verlängern. Der Bezirk reagiert empört.

Seit 20 Jahren gibt es die B.L.O.-Ateliers auf dem Gelände des alten Betriebsbahnhofs Lichtenberg Ost in Berlin. 90 Künstlerinnen und Künstler arbeiten dort an den verschiedensten Projekten und Kunstwerken, regelmäßig gibt es Konzerte, Theateraufführungen oder Ausstellungen. Doch damit könnte bald Schluss sein. Die Deutsche Bahn, der das Gelände gehört, will den Mietvertrag mit dem Künstlerdorf nicht verlängern. Die Künstler und auch Vertreter der Politik sind empört

Der Mietvertrag läuft Ende Juli aus. Seit über einem Jahr verhandle man erfolglos über einen neuen Vertrag, heißt es in einer Pressemitteilung von Lockkunst e.V., dem Trägerverein der B.L.O.-Ateliers. Am vergangenen Freitag eskalierte der Streit dann noch weiter. Die Deutsche Bahn untersagte den Künstlern mit sofortiger Wirkung die Nutzung mehrerer Gebäude auf dem Gelände, weil eine Elektroinstallation auf dem Gelände gefährlich sei. Die Installation funktioniere seit mehr als 20 Jahren störungsfrei, heißt es von Lockkunst. In der Vergangenheit sei bei technischen Problemen immer eine lösungsorientierte Kooperation mit der DB möglich gewesen. Durch die aktuelle Situation sei "die gesamte Ateliergemeinschaft akut existentiell bedroht."

"Dies werden wir als Bezirk so nicht hinnehmen"

Am Donnerstag meldete sich Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) in einer Pressemitteilung zu Wort. Nach Verhandlungen zwischen Bezirk, Senat und der Deutschen Bahn habe sich vor wenigen Tagen noch eine Lösung für die nächsten Jahre abgezeichnet. " Dies soll nun nicht mehr gelten. Dies werden wir als Bezirk so nicht hinnehmen", so Schaefer. Er würdigte die B.L.O.-Ateliers als "zentrales Stück kultureller Identität aus Lichtenbergs Kreativszene".

Berlins ehemaliger Kultursenator schrieb auf der Plattform X, dass er sehr überrascht über die "Ignoranz" der Deutschen Bahn sei. Der Senat müsse sich nun auf höchster Ebene dafür einsetzen, damit "das Gelände langfristig gesichert wird und nicht ein weiterer wichtiger Kulturort Berlins verschwindet", so Klaus Lederer.

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