Letzte Generation in Berlin: Gewalt gegen Teenager? Bundespolizei reagiert

"Letzte Generation" am Kanzleramt

Gewalt gegen Klimaaktivistin? Bundespolizei reagiert auf Vorwürfe

Ein Video aus Berlin zeigt, wie ein Polizeieinsatz gegen junge Klimaaktivisten eskaliert – nun will die Bundespolizei den Vorfall prüfen.

Die Berliner Bundespolizei will ein Video, das die Festnahmen von Aktivisten der "Letzten Generation" vor dem Kanzleramt am Wochenende zeigt, "kritisch prüfen", so eine Sprecherin am Sonntag zur "B.Z."

Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Bundespolizist, nachdem die Aktivisten das Kanzleramt mit orangefarbener Farbe beschmiert hatten, rund eine Minute lang auf dem Kopf einer Aktivistin während einer Ingewahrsamnahme kniet. Dabei schreit das Mädchen, die Teilnehmer des Protestes sollen zwischen 13 und 16 Jahre alt gewesen sein, verängstigt auf und bittet darum, dass der Bundespolizei mit dem Knie von ihrem Kopf geht.

Als ein weiterer Beamter Handschellen für die Festnahme des Mädchens bringt, bricht das Video ab. Die Szene war am Samstag von einem der Aktivisten nahestehenden Youtube-Account veröffentlicht worden.

Kanzleramt beschmiert: 16 Teenager festgenommen

Insgesamt waren wegen der Beschmutzung des Kanzleramts am Samstag 16 Personen festgenommen worden, um deren Personalien zu überprüfen. Gegenüber der "B.Z." warnte der Sprecher der Polizeigewerkschaft GdP, Benjamin Jendro, davor, den Fall direkt als Polizeigewalt zu bezeichnen: "Auf den Bildern ist nicht wirklich zu sehen, wie viel Druck und Gewalt wirklich angewandt wurden." Der Einsatz müsse nun genau ausgewertet werden.

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Die Protestgruppe hatte am Samstagmorgen vor dem Eintreffen der Polizisten den Schriftzug mit den Worten "Hilfe! Eure Kinder" und zahlreichen Handabdrücken an einer Wand des Kanzleramts anbringen können. Einige Teilnehmer stellten sich tot und hielten Plakate mit "Help" ("Hilfe") in der Hand, andere saßen vor der bemalten Wand. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art am Kanzleramt. Im vergangenen Jahr hatten die Aktivisten das Gebäude schon einmal besprüht. Damals war es zu Ausschreitungen zwischen Protestlern und Beamten gekommen.