Missbrauch im Netz "Schreckliche Tat": Männer betreiben Kinderporno-Webseite
Zwei mutmaßliche Betreiber einer Webseite für Kinderpornografie sind in Berlin festgenommen worden. Doch die Ermittlungen gehen noch weiter.
In Berlin haben Ermittler am Donnerstag zwei Männer festgenommen, die eine Webseite für Kinderpornografie betrieben haben sollen. Die 33- und 59-Jährigen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover einer Haftrichterin vorgeführt, die Untersuchungshaft anordnete, heißt es in einer Pressemitteilung vom Freitag. Zur Staatsanwaltschaft Hannover zählt auch die Zentralstelle zur Bekämpfung gewaltdarstellender, pornografischer oder sonst jugendgefährdender Schriften.
Die Ermittlungen zu der Seite liefen den Angaben zufolge bereits seit dem Herbst 2023, nachdem Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt (LKA) Hinweise darauf bekommen hatten. Sie stellten auf dem Portal anschließend kinder- und jugendpornografische Inhalte sowie "pädophile Interessenbekundungen" von Nutzern fest, heißt es. Über ein Abosystem und Werbung generierten sie demnach auch Einnahmen.
LKA-Chef: "Eine schreckliche Tat"
Nachdem die zwei Männer aus Berlin identifiziert und festgenommen wurden, durchsuchten Beamte die Wohnungen nach weiterem Beweismitteln. Diese wurden sichergestellt, so das LKA. Zudem sei es IT-Experten des LKA noch in der Nacht zu Freitag gelungen, den gesicherten Zugang zu dem Internetportal zu entschlüsseln und die Seite vom Netz zu nehmen. "User werden nun mit einem Banner darauf hingewiesen, dass diese Webseite von Staatsanwaltschaft und Polizei beschlagnahmt wurde", heißt es.
Die Verhaftung der Betreiber stelle erst den Beginn der Strafverfolgung dar, sagt der Hannoversche Oberstaatsanwalt Marcus Röske. Das heißt: Die Ermittlungen gegen Nutzer der Seite dauern an. "Denn eines ist klar: Die Nachfrage fördert das Angebot und damit im Ergebnis den realen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen", so Röske.
"Sexualisierte Gewalt an Minderjährigen ist eine schreckliche Straftat. Betroffene leiden oft ihr Leben lang", so Friedo de Vries, Präsident des LKA Niedersachsen. Und weiter: "Dieser Ermittlungserflog zeigt, dass wir kontinuierlich Druck auf die Szene, in der entsprechende Bilddarstellungen produziert, verbreitet und konsumiert werden, ausüben."
- presseportal.de: Mitteilung der Staatsanwaltschaft und des Landeskriminalamtes Hannover vom 23. Februar 2024
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa