Katastrophenerlass Sturmflut-Betroffene sollen Unterstützung bekommen
Die Verwüstungen und Schäden nach der Sturmflut an der Ostsee sind enorm. Gemäß einem Erlass soll es Steuererleichterung für Betroffene geben.
Nach der Ostsee-Sturmflut am vergangenen Wochenende bietet ein Katastrophenerlass Möglichkeiten für steuerliche Erleichterungen. Laut der schleswig-holsteinischen Finanzministerin Monika Heinold geht es unter anderem um Stundungen oder das Aufschieben von Vollstreckungsmaßnahmen. Das Bundesfinanzministerium habe einem entsprechenden Vorschlag ihres Hauses zugestimmt. "Durch den Katastrophenerlass können wir die Betroffenen in Schleswig-Holstein schnell und unbürokratisch unterstützen", sagte die Grünen-Politikerin.
Zuvor hatte der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im Innenministerium von Schleswig-Holstein, Ralf Kirchhoff, der Deutschen Presse-Agentur erklärt, er rechne mit einem Hochwasserschaden in dreistelliger Millionenhöhe.
Spendenaufrufe und Hilfsaktionen
Laut einem Bericht des NDR haben einige Kommunen in Schleswig-Holstein vor dem Hintergrund massiver Schäden Spendenkonten eingerichtet. Sie wollen auch Hilfsbereite und Betroffene vernetzen. Es gibt zudem zahlreiche private Spendenaufrufe.
Die Stadt Eckernförde im Kreis Rendsburg-Eckernförde hat gemeinsam mit dem Wirtschaftskreis und anderen Organisationen ein Spendenkonto bei der Eckernförder Bank eingerichtet. Sachspenden nimmt die Stadt derzeit nicht zentral entgegen. Sie kündigte jedoch an, auf ihrer Internetseite über Aufräumaktionen zu informieren, an denen sich Freiwillige beteiligen können.
Gleichzeitig hat das Amt für Brand- und Katastrophenschutz im Kreis Schleswig-Flensburg die Bürger gebeten, nicht an betroffene Orte zu fahren. Die möglichen Zu- und Abfahrten müssen von der Feuerwehr koordiniert werden.
Schäden nicht nur in Deutschland
Die Schäden der Sturmflut an der Ostseeküste sind unter anderem in den Häfen immens. Derzeit sind die Bergungs- und Aufräumarbeiten weiter in vollem Gange. Von rund 2.000 Schäden allein an Jachten gehen Experten mittlerweile aus, wovon 10 bis 15 Prozent Totalschäden seien.
Auch Mecklenburg-Vorpommern ist von der Sturmflut betroffen. Die Schäden beschränken sich aber nicht nur auf Deutschland. Auch in Dänemark kam es an mehreren Orten zu Überschwemmungen. Mancherorts hat das Wasser zwei Meter höher gestanden als üblich.
Die Ostsee-Sturmflut 2023 ist vielerorts die schwerste bekannte ihrer Art seit 120 Jahren. Sie traf in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober auf die Ostseeküste. Der höchste gemessene Wasserstand lag bei 2,27 Metern in Flensburg.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- ndr.de: "Hilfsangebote nach der Flut: Wie Betroffene unterstützt werden können"
- yacht.de: "Schäden an der Infrastruktur – ist die Saison 2024 in Gefahr?"