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Tesla-Skandal in Grünheide: Druck auf US-Unternehmen steigt


Schlechte Arbeitsbedingungen
Tesla-Skandal: Druck auf das Unternehmen steigt

Von t-online, yer

29.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Tesla-Chef Elon Musk in Grünheide (Archivbild):Vergrößern des Bildes
Tesla-Chef Elon Musk in Grünheide (Archivbild): Er hat bisher nicht auf die Vorwürfe reagiert. (Quelle: IMAGO / Sebastian Gabsch )

Nach einem Bericht über außergewöhnlich viele Unfälle bei Tesla in Grünheide fordert die Opposition einen Untersuchungsausschuss. Auch der Ministerpräsident setzt Tesla unter Druck.

Der Brandenburger Landtag könnte sich bald genauer mit der Tesla-Fabrik in Grünheide beschäftigen. Nach einem Bericht des "Stern" über eine Vielzahl an Arbeitsunfällen hatte die Linke einen Untersuchungsausschuss gefordert. Andere Oppositionsparteien zeigen sich offen dafür. Allerdings wollen sie damit bis nach der Landtagswahl im September 2024 warten.

Die Fraktion BVB/Freie Wähler forderte, es müsse parlamentarisch untersucht werden, wenn sich Vorwürfe erhärteten, dass die Zahlen der Arbeitsunfälle und Umwelthavarien bei Tesla im Vergleich zur Branche ungewöhnlich hoch seien. Das sei vor allem der Fall, wenn sich der Verdacht ergebe, dass die zuständigen Behörden davon Kenntnis gehabt, aber nicht ausreichend reagiert hätten. "Allerdings sollte ein solcher Untersuchungsausschuss erst nach der Wahl eingesetzt werden", sagte der Abgeordnete Philip Zeschmann.

Auch die AfD zeigte sich offen für die Forderung. "Ich kann mir gut vorstellen, im 2024 zu wählenden Landtag die Tesla-Ansiedlung zum Thema eines Untersuchungsausschusses zu machen", sagte AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt der Deutschen Presseagentur.

247 Rettungseinsätze bei Tesla

Der "Stern" hatte berichtet, dass es in der Tesla-Fabrik in Grünheide seit der Eröffnung vor anderthalb Jahren ungewöhnlich viele Arbeitsunfälle gegeben habe. Im ersten Jahr nach der Eröffnung seien 247-mal Rettungswagen oder Hubschrauber gerufen worden. Die Einsätze sollen laut Rettungsberichten unter anderem Verbrennungen, Verätzungen und sogar Amputationen von Gliedmaßen umfasst haben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Seit der Eröffnung im März 2022 gab es nach Angaben des Landesumweltamts außerdem 26 Umwelt-Havarien. Das Unternehmen hatte Bedenken zurückgewiesen.

"Tesla muss Transparenz herstellen"

Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat auf die Vorwürfe reagiert. "Jeder Arbeitsunfall ist einer zu viel", sagte Woidke dem "Tagesspiegel". Tesla müsse diese Vorwürfe aufklären, "und zwar restlos. Tesla muss Transparenz herstellen", so Woidke.

Auch die Gewerkschaft IG Metall meldete sich zu Wort. "Wir sind schon seit längerem besorgt über die Arbeitssicherheit bei Tesla in Grünheide", sagte Dirk Schulze, der Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. Zahlreiche Beschäftigte berichteten laut Schulze von Unfällen und Gesundheitsbelastungen.

Die Bürgerinitiative Grünheide und der Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg, die Gefahren in der Tesla-Fabrik für Umwelt und Wasser sehen, fordern wie die Linke einen Untersuchungsausschuss.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • igmetall-bbs.de: Pressemitteilung der IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen vom 28. September 2023
  • tagesspiegel.de: "Woidke ermahnt Tesla: Brandenburgs Regierungschef reagiert auf Vorwürfe gegen Musk-Konzern"
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