Jarasch fordert Umdenken 17.000 Flüchtlinge in Berlin sind arbeitslos
9,5 Prozent der als arbeitslos gemeldeten Menschen in Berlin sind Flüchtlinge. Die Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch sieht dringenden Handlungsbedarf.
Mehr als 17.000 Geflüchtete in Berlin sind arbeitslos. Das geht aus regionalisierten Daten der Bundesagentur für Arbeit zur Beschäftigung im Kontext von Fluchtmigration hervor. Das entspricht etwa einem Zehntel (9,5 Prozent) der insgesamt rund 180.000 Arbeitslosen in der deutschen Hauptstadt. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind in dieser Zahl nicht enthalten. Der Anteil der Geflüchteten an den Arbeitslosen in Berlin entspricht in etwa dem Bundesdurchschnitt.
7.000 Menschen von den 17.000 arbeitslosen Flüchtlingen haben eine syrische Staatsangehörigkeit. Die zweitgrößte Gruppe sind Menschen aus Afghanistan (2.828), es folgen Iraker (942), Iraner (629). 5.422 Arbeitslose kamen als Geflüchtete aus anderen Ländern. 40 Prozent der arbeitslosen Geflüchteten haben keinen Schulabschluss oder einen nicht bekannten Abschluss.
Ukrainer wurden besser in Arbeitsmarkt integriert
Diese Zahlen seien inakzeptabel, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch dem "Tagesspiegel". Eine schnelle Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt sei durchaus möglich. Das habe der Umgang mit ukrainischen Flüchtlingen gezeigt. "Das würde ich mir für alle Geflüchteten wünschen", fordert die Politikerin.
Das Problem, so Jarasch, liege in der Politik. Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse dauere viel zu lange, außerdem fehle es an ausreichenden Angeboten für Sprach- und Orientierungskurse. "Solange wir staatliche Strukturen so auslegen, dass die Integration in den Arbeitsmarkt unnötig kompliziert ist, dürfen wir uns über eine hohe Arbeitslosigkeit nicht wundern", sagt die 54-Jährige.
- Mit Material der Deutschen Presseagentur
- tagesspiegel.de: "Grüne fordern mehr Hilfe: Mehr als 17.000 Flüchtlinge in Berlin sind arbeitslos" (kostenpflichtig)
- bz-berlin.de: "Jeder zehnte Arbeitslose in Berlin ist ein Flüchtling"