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Nach Razzia gegen "Letzte Generation": Spendenflut erreicht Klimakleber


Hunderttausende Euro
Klimaaktivisten verzeichnen nach Razzien Spendenflut

Von t-online, yer

Aktualisiert am 25.05.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0257848125Vergrößern des Bildes
Demonstrierende in Berlin: Am Mittwoch fand eine Demonstration in Solidarität mit der "Letzten Generation" statt. (Quelle: IMAGO/JONAS GEHRING)

Nach den Razzien gegen die "Letzte Generation" verzeichnen die Aktivisten eine Flut von Spenden. Viele Geldgeber sprechen den "Klimaklebern" ihre Solidarität aus.

Nach der bundesweiten Razzia gegen die "Letzte Generation" bekommen die Klimaaktivisten neben Häme auch eine Welle der Solidarität zu spüren. Auf einem Spendenkonto eines Vereins, der der Gruppe nahesteht, sind Hunderttausende Euro an Spenden eingegangen.

Im Zuge der Durchsuchungen am Mittwoch wurden auch zwei Konten der Gruppe beschlagnahmt. Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft den Klimaaktivisten vor, über eine Spendenkampagne 1,4 Millionen Euro eingesammelt und dieses Geld "überwiegend zur Begehung weiterer Straftaten" genutzt zu haben.

Wegen der gesperrten Konten ruft die "Letzte Generation" zu Spenden an die Initiative "Gesellschaftsrat Jetzt" auf. Das sei aktuell die "beste Möglichkeit, uns zu unterstützen", schreibt die Gruppe auf Twitter. Und dieser Aufforderung kommen viele nach.

Bis Donnerstagnachmittag sind auf dem Spendenkonto der Initiative mehr als 239.000 Euro eingegangen. Im Minutentakt kommen neue Spenden hinzu. "Lasst euch nicht unterkriegen", schreibt eine Spenderin etwa. "Ich bin erschüttert über das repressive Vorgehen des (Frei) Staats", schreibt ein anderer.

Fake-Spenden in Millionenhöhe

Zeitweise schnellte das Spendenkonto gar in astronomische Höhen. Ausgelöst wurde das aber offenbar durch Fake-Spenden. Ein Nutzer, der sich "Darth Vader" nannte, spendete am Morgen scheinbar 15 Millionen Euro. Dazu schrieb er: "Damit die Erde nicht zum Todesstern wird." Nach kurzer Zeit war die Spende aber wieder aus der Auflistung verschwunden. Im Laufe des Vormittags gingen mehrere weitere falsche Millionenspenden ein, die aber alle rasch wieder verschwunden waren. Auf eine t-online-Anfrage reagierte die Initiative bisher nicht.

"Gesellschaftsrat Jetzt" ist eine Initiative des Wandelbündnis, einem Zusammenschluss von Klimaschutzgruppen. Das Wandelbündnis betreibt nach eigenen Angaben gemeinnützige Bildungsarbeit zur Unterstützung der "Letzten Generation". "Gesellschaftsrat Jetzt" betreibt laut der Website "Aufklärungs- und Vernetzungsarbeit in Gesellschaft und Politik", um die Anliegen der "Letzten Generation" voranzubringen. Die Einrichtung eines Gesellschaftsrates gehört zu den Hauptforderungen der Klimaaktivisten.

Am Tag der Razzien hatte es kurz Verwirrung darum gegeben, ob Spenden an die "Letzte Generation" sogar strafbar sein könnten. Das hatte die Generalstaatsanwaltschaft München in einem Banner behauptet, das anstelle der gesperrten Website der "Letzten Generation" zu sehen war. "Die Letzte Generation stellt eine kriminelle Vereinigung gemäß § 129 StGB dar!", hieß es dort außerdem. In dieser Sache musste die Staatsanwaltschaft aber schnell zurückrudern, da lediglich wegen eines Verdachts ermittelt wird. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • gesellschaftsrat.jetzt: Spendenübersicht
  • gesellschaftsrat.jetzt: Informationen zum Verein
  • twitter.com: Tweet der "Letzten Generation"
  • wandelbuendnis.org: Mitgliedsorganisationen
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