Bluttat an Grundschule Mutmaßlicher Angreifer schon früher auffällig
Nach der Gewalttat an einer Neuköllner Grundschule soll der mutmaßliche Täter in eine psychiatrische Einrichtung. Er soll bereits zuvor auffällig gewesen sein.
Der mutmaßliche Messerstecher auf dem Schulhof einer Berliner Grundschule war laut Staatsanwaltschaft schon vorher psychisch auffällig. Es habe Auffälligkeiten in der Öffentlichkeit in den letzten Jahren gegeben, aber nichts Wesentliches, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Sebastian Büchner am Donnerstag. "Es gab keine Erkenntnisse, dass er zu Gewalttaten neigt."
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Bei der Festnahme durch die Polizei am Mittwoch habe der Mann "den Eindruck gemacht, neben sich zu stehen". Der Mann sei möglicherweise psychisch krank, dabei könne auch Drogenkonsum eine Rolle spielen.
Der Täter verletzte laut Büchner ein achtjähriges Mädchen durch einen Messerstich in den Hals "akut lebensgefährlich" und ein siebenjähriges Mädchen durch mehrere Messerstiche schwer, wie Büchner sagte. Die Achtjährige schwebe inzwischen nicht mehr "akut in Lebensgefahr". 30 Kinder sollen die Tat beobachtet haben, darunter auch die Schwester eines der Mädchen.
Angriff an Berliner Schule: "Er hat einfach diesen Schulhof betreten"
Die Polizei gehe nicht davon aus, dass der mutmaßliche Täter die Kinder kannte. Es sei eher eine "Zufallstat" gewesen, "ein zufälliges Zusammentreffen auf diesem Schulhof", sagte Büchner. Der Hof sei frei zugänglich gewesen. "Er hat einfach diesen Schulhof betreten."
Der Senat äußerte sich mittlerweile zu der Tat. Es sei ein "absoluter Einzelfall und eine Tragödie". Den Angriff hätte man nach aktuellem Wissensstand nicht verhindern können, sagte eine Sprecherin der Senatsbildungsverwaltung am Donnerstag.
Der Schutz vor Angriffen, so gut man ihn überhaupt gewährleisten könne, sei an Berliner Schulen sehr gut vorhanden. Der Fall vom Mittwoch sei aber nach derzeitigem Stand nicht zu verhindern gewesen. Das Personal an Berliner Schulen sei für Notfälle dieser Art geschult. "Ein Restrisiko wird man niemals ausschließen können", so die Sprecherin.
- Nachrichtenagentur dpa
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