Massensterben möglich Tödliche Bienenseuche in Neukölln ausgebrochen
Tödliche Bienenseuche in Neukölln: Die Amerikanische Faulbrut kann den Nachwuchs ganzer Bienenvölker dahinraffen. Der Bezirk reagiert.
Im Berliner Bezirk Neukölln ist eine Bienenseuche ausgebrochen. An mehreren Bienenständen konnte ein Amtstierarzt einen Befall mit Amerikanischer Faulbrut (AFB) nachweisen, so eine Pressemitteilung des Bezirksamts Neukölln.
Die Amerikanische Faulbrut ist eine hochansteckende Bienenseuche, die bei ungehinderter Verbreitung ein Massensterben von Bienenvölkern auslösen könne, so die Mitteilung.
Nur mit konsequenten Vorsorge- und Bekämpfungsmaßnahmen könne die Krankheit eingedämmt und Schaden von den Honigbienen und der Imkerei in der Region abgewendet werden. Allein im Bezirk sind aktuell etwa 450 Bienenstandorte registriert.
Berlin: Amerikanische Faulbrut nicht für Menschen gefährlich
Es wurde eine tierseuchenrechtliche Allgemeinverfügung erlassen und Sperrbezirke eingerichtet. Die Allgemeinverfügung besagt, dass alle Besitzer von Bienenvölkern in den Sperrbezirken ihre Standorte zu melden haben. Die Sperrbezirke liegen in jeweils mindestens einem Kilometer Umkreis um die befallenen Bienenstöcke und gelten wie folgt:
Im Norden: Bezirksgrenze – Silbersteinstraße bis Karl-Marx-Straße
Im Osten: Karl-Marx-Straße – Buschkrugallee – Teterower Straße – Fritz-Reuter-Allee – Gutschmidtstraße – Grüner Weg
Im Süden: Grüner Weg – Hochspannungsweg – Leonberger Ring – Heimsbrunner Straße – Quarzweg – Bezirksgrenze
Im Westen: Bezirksgrenze
In den Sperrbezirken liegen 120 der 450 Neuköllner Bienenstandorte. Solange der Sperrbezirk besteht, dürfen keine Bienenvölker, lebende oder tote Bienen, Waben, Wabenteile, Wabenabfälle, Wachs, Honig, Futtervorräte, Bienenwohnungen und keine benutzten Gerätschaften aus den Bienenständen entfernt werden. Bienenvölker oder Bienen dürfen nicht in den Sperrbezirk verbracht werden, da darüber eine Übertragung des Erregers erfolgen könne.
Nur die Bienenlarven können von der Amerikanischen Faulbrut befallen werden, sie infizieren sich über Sporen eines Bakteriums (Paenibacillus larvae). Das führt zum Tod der Larven. Nach dem Tod verwandeln sie sich in eine gelbbraune, immer dunkler werdende, gummiartige, stark fadenziehende Masse, so die Mitteilung.
Erreger können im Boden und in Honig überleben
Der Erreger kann über Jahre im Boden oder in alten Bienenhäusern überleben, sodass eine Ansteckung immer weiter erfolgen kann.
Die Amerikanische Faulbrut stellt keine Gefährdung für den Menschen dar, auch nicht durch den Verzehr von Honig. Auf keinen Fall darf jedoch Honig an Bienen verfüttert werden, da insbesondere Importhonig meist sporenbelastet sind.
Jeder Seuchenverdacht ist umgehend unter der Telefonnummer (030) 90239 3443 oder per E-Mail an tiergesundheit@bezirksamt-neukoelln.de mitzuteilen.
- Pressemitteilung des Bezirksamtes Neukölln
- Allgemeinverfügung