"Letzte Generation" in Berlin Aktivisten attackieren Ministerium mit Feuerwehrauto
In Berlin sind Aktivisten der "Letzten Generation" mit einem Feuerwehrauto vor dem Bundesverkehrsministerium aufgetaucht – und haben daraus Farbe verspritzt.
Mitglieder der "Letzten Generation" beschäftigen die Polizei in Berlin mit einer neuen Aktionsform: Vier Aktivisten sind am Dienstag gegen 9.30 Uhr in einem Feuerwehrauto vor dem Bundesverkehrsministerium vorgefahren.
"Dann haben sie das Gebäude mit einer Flüssigkeit besprüht und dem Gebäude so einen kupferfarbenen Anstrich verpasst", sagte ein Polizeisprecher t-online. Einsatzkräfte seien dabei, vor Ort die Identitäten der Aktivisten festzustellen.
"Letzte Generation": "Kalte Dusche" für Wissing
Zudem hätten die Klimaprotestler auch Wasser versprüht, sagte eine Sprecherin der "Letzten Generation" t-online. Sinn der Sache sei gewesen, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eine "kalte Dusche" zu verpassen.
Fotos zeigen, wie ein Aktivist vor dem Ministerium steht und Farbe aus einem Schlauch spritzt. Auf anderen Bildern ist zu sehen, wie vom Feuerwehrauto selbst Wasser auf das Gebäude regnet.
Woher die "Letzte Generation" das Feuerwehrauto hatte, ist noch unklar. Offenbar habe es sich um ein älteres Modell gehandelt, sagte der Polizeisprecher. Ob es etwa ein gemietetes Auto war oder möglicherweise aus Privatbesitz stammte, konnte auch die Sprecherin der "Letzten Generation" am Dienstagvormittag zunächst nicht sagen.
Kritik an "Blockadehaltung der FDP"
In einer Pressmitteilung erläuterte die "Letzte Generation": "FDP-Minister Wissing tritt Recht mit Füßen. Er bricht nachweislich das Klimaschutzgesetz und blockiert jetzt auch noch Klimaschutz für ganz Europa. Klimaschutz hat Verfassungsrang und die Blockadehaltung der FDP setzt gerade unser aller Grundrechte aufs Spiel."
Die Aktivisten beziehen sich damit auf die Haltung von Wissing im Streit über das ab 2035 in der EU geplante Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor. Die ursprünglich vorgesehene EU-Abstimmung dazu war wegen Nachforderungen Deutschlands verschoben worden. Wissing hatte gesagt, Deutschland könne einem solchen pauschalen Verbrenner-Aus zum jetzigen Zeitpunkt nicht zustimmen.
- Telefonat mit einem Sprecher der Polizei
- Telefonat mit einer Sprecherin der "Letzten Generation"
- Per Mail versandte Pressemitteilung der "Letzten Generation" vom 7. März 2023
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa