"Feuer der Solidarität" mit Lützerath 25 brennende Autos in Berlin – Bekennertext aufgetaucht
Ein Brand zahlreicher Amazon-Lieferfahrzeuge in Tempelhof hatte zeitweise die A100 lahmgelegt. Nun deutet alles auf eine politisch motivierte Tat hin.
Der Brandanschlag auf 25 Transporter des Internetkonzerns Amazon in Berlin-Tempelhof war offenbar doch linksextremistisch motiviert. Im Internet wurde ein Bekennertext veröffentlicht, die Autoren bezeichneten sich als "einige Anarchisten" und schrieben vom Kampf gegen die "Plünderung des Planeten" und einem "Feuer der Solidarität" mit den Besetzern in Lützerath und den Gefangenen im Hungerstreik. Man habe "25 Amazon-Prime Fahrzeuge mittels Brandsätzen aus dem Verkehr gezogen". Die Zeitung "B.Z." hatte berichtet.
Die mutmaßlichen Brandstifter kritisieren in ihrem Bekennertext auch Amazon. Sie bezeichnen das Unternehmen als "Klimakiller" und "Krisenprofiteur". "Amazon, als treibende Kraft bei der Etablierung des digitalen Kapitalismus, verändert nicht nur die Wirtschaft nachhaltig, sondern auch den Alltag, das Sozialverhalten und selbst unsere Denkweisen", schreiben sie. Weiter heißt es: "Mit einer breiten Palette an Produkten und technologischer Infrastruktur (Server) drängt das Unternehmen in immer weitere Lebensbereiche vor, um seinen unersättlichen Datenhunger zu stillen."
In der Nacht zu Montag waren gegen 3.40 Uhr 25 Transporter durch das Feuer zerstört oder beschädigt worden. Die Autos standen auf einem Firmen-Parkplatz in einem Gewerbegebiet in der Germaniastraße an der Stadtautobahn in Tempelhof. Wegen des starken Rauches war die Autobahn für kurze Zeit gesperrt.
Die Polizei hatte am Montag mitgeteilt, man gehe zunächst nicht von einer politischen Tat aus. Das wurde inzwischen revidiert: Der für Taten von Linksextremisten und Rechtsextremisten zuständige Staatsschutz im LKA übernahm die Ermittlungen, hieß es am Dienstag.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- berlin.de: Mitteilung der Polizei vom 16.01.2023
- de.indymedia.org: Bekennertext