Juwelen aus Grünem Gewölbe Hier suchen Polizeitaucher nach Beweisen
Für 20 Polizeitaucher geht die Arbeit in Neukölln weiter: Liegen dort Teile der Millionen-Beute aus dem Grünen Gewölbe? Die Ermittler halten sich bedeckt.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag suchen Taucher in Berlin noch immer nach Beweisen im Fall des spektakulären Juwelendiebstahls aus dem Grünen Gewölbe. Seit Sonntagmorgen durchforsten 20 Polizeitaucher aus ganz Deutschland den Neuköllner Schifffahrtskanal – nach was genau, ist nicht klar.
Auch am Montag machte die Polizei Dresden keine Angaben zum genauen Ziel des Einsatzes: Es werde "nach Beweisstücken" gesucht, hieß es lediglich. Ob bei der Suche um Teile der Beute aus dem spektakulären Diebstahl vom November 2019 geht oder um andere Objekte im Zusammenhang mit der Tat, blieb zunächst offen. Auch zu den Ergebnissen der Suchmaßnahmen wolle man nichts sagen – wegen der laufenden Ermittlungen.
Am frühen Morgen des 25. November 2019 waren aus dem Grünen Gewölbe Schmuckstücke mit insgesamt 4.300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen worden.
Führte ein Deal zwischen Verteidiger und Justiz zur Beute?
Die Täter hatten zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen. Der Einbruch sorgte international für Schlagzeilen. Kurz vor Weihnachten war ein Großteil der Beute wieder aufgetaucht: 31 Einzelteile aus dem Diebstahl wurden in Berlin sichergestellt und wieder nach Dresden gebracht, wo Experten die Stücke derzeit untersuchen – rund drei Jahre nach der Tat.
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Zurück sind der bekannte Hutschmuck (Reiherstutz) und der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens aus der Brillantgarnitur. Dagegen fehlen die bei dem Diebstahl beschädigte Brillanten-Epaulette mit dem "Sächsischen Weißen" und die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste. Der Rückkehr der Juwelen ging offenbar ein Deal zwischen einem Verteidiger und der Justiz voraus.
Sechs Männer wegen Diebstahl aus Grünem Gewölbe vor Gericht
Es sei "zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke" gesprochen worden, hieß es offiziell.
In dem Fall müssen sich derzeit sechs junge Männer unter anderem wegen Bandendiebstahls und schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten. Sie sind Deutsche und stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie. Der Prozess soll am 10. Januar weitergehen.
Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden am Montagvormittag sagte, ist noch nicht absehbar, wie lange der Einsatz im Kanal andauern wird.
- Nachrichtenagenturen dpa und afp