Kritik von Umweltschützern Tesla-Werk in Grünheide: US-Konzern will weiter wachsen
300 Hektar ist das Tesla-Gelände in Grünheide schon groß. Nun sollen nochmal 100 Hektar dazu kommen. Und die nächsten Pläne werden gerade fertig geschrieben.
In Grünheide will der US-Autobauer Tesla weiter wachsen: Laut einem Bericht des RBB erwartet das Landesumweltamt noch in dieser Woche einen Genehmigungsantrag für eine Recycling-Anlage, die das Unternehmen von Elon Musk auf dem Gelände bereits ohne Genehmigung fertiggestellt hatte. Weitere Anträge für andere Bauprojekte in Brandenburg sollen demnach bald folgen.
Noch im September war Tesla der Betrieb der Recycling-Anlage behördlich verboten worden. Deshalb will das Unternehmen nun eine nachträgliche Erlaubnis bekommen. Dem Bericht zufolge dürfte dies wohl mindestens zwei Monate dauern. Nicht der einzige Erweiterungswunsch: So wünscht sich Tesla auch, dass die Autofabrik selbst erweitert werden soll. Dafür arbeitet man gerade an einem entsprechenden Antrag. Das Ziel: mehr E-Autos aus Grünheide.
Tesla kann in Brandenburg weitere 100 Hektar Land kaufen
Am vergangenen Donnerstag hatte die Gemeindevertretung Grünheide Tesla bereits grünes Licht für die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans gegeben. Damit soll laut Gemeinde ein Güterbahnhof, Logistikflächen, eine Betriebs-Kita und Schulungsräume errichten werden.
Nach dem mehrheitlichen Beschluss der Gemeindevertretung kann der Autobauer dem Land Brandenburg nun eine Fläche von über 100 Hektar kaufen. Dafür muss weiterer Wald gerodet werden. Das bisherige Gelände hat bereits eine Fläche von 300 Hektar.
Umweltschützer kritisieren nicht nur das schon bestehende Autowerk, sondern warnen auch vor einer Erweiterung des Geländes. Ein Teil des Areals liege in einem Wasserschutzgebiet, das die Umwandlung von Wald in eine andere Nutzungsart verbiete. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) sprach von einer Entscheidung gegen die Natur und gegen die Bürger.
Wassermangel in Brandenburg: Neues Wasserwerk in Aussicht
ÖDP-Landesvorsitzender Thomas Löb forderte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) dazu auf, den Verkauf der Waldflächen abzulehnen. Die Wassertafel Berlin-Brandenburg befürchtet, die prekäre Wassersituation in der Region werde sich zuspitzen. Mittlerweile wird das Wasser für Privathaushalte in der Region bereits rationiert. Um den Wassermangel zu lindern, will das Land Brandenburg frühestens 2025 ein zusätzliches Wasserwerk im Ortsteil Hangelsberg in Betrieb nehmen.
Bei Tesla in Grünheide arbeiten derzeit nach eigenen Angaben mehr als 7.000 Mitarbeiter. In der ersten Ausbauphase sollen es 12.000 Beschäftigte sein. Tesla hatte Bedenken von Umweltschützern stets zurückgewiesen und darauf verwiesen, dass der Wasserverbrauch in Grünheide geringer als im Durchschnitt der Branche sei.
- rbb24.de: "Tesla will mehrere Erweiterungen für Fabrik in Grünheide beantragen"
- rbb24.de: "Land Brandenburg prüft weitere Möglichkeit zur Wasserentnahme in Grünheider Ortsteil"
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa