Geheime Informationen Ex-Botschaftsmitarbeiter in Berlin gesteht Spionage für Russland
In der deutschen Hauptstadt bewachte er die britische Botschaft – und gab Dokumente an Russland weiter. Nun drohen einem Ex-Wachmann fast 15 Jahre Haft.
Ein früherer Wachmann der britischen Botschaft in Berlin hat sich der Spionage für Russland schuldig bekannt. Er habe eingeräumt, gegen den "Official Secrets Act", ein Gesetz über Amtsgeheimnisse, verstoßen zu haben, teilten die britischen Behörden am Freitag mit. Wegen Spionage drohen ihm nun bis zu 14 Jahre Haft.
David S. hatte sich demnach in der vergangenen Woche in acht von neun Anklagepunkten schuldig bekannt.
Nach Justizangaben wurde ihm das Sammeln und Übermitteln offiziell als "geheim" gekennzeichneter Informationen an den russischen Staat vorgeworfen. Gegen Bezahlung soll der 58-Jährige einem russischen Geheimdienstvertreter Dokumente übergeben haben.
Angeklagter war unter anderem wütend über Regenbogenflagge
Als Motivation gab S. intensiven Hass auf sein Heimatland an. Der 58-Jährige, der acht Jahre lang in der Botschaft gearbeitet hat, soll zudem darüber verärgert gewesen sein, dass diese die Regenbogenflagge zur Unterstützung von Homosexuellen hisste.
S. war im April von Deutschland nach Großbritannien ausgeliefert worden, nachdem gemeinsame Ermittlungen der britischen und deutschen Behörden im August 2021 zu seiner Festnahme geführt hatten.
Die Bundesregierung hatte Anfang des Jahres 40 russische Diplomaten aus Deutschland ausgewiesen, denen sie Spionage-Tätigkeit vorwarf. Ähnlich waren zuvor auch mehrere andere EU-Staaten verfahren.
- Nachrichtenagentur AFP