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Trotz Kritik: Klima-Kleber blockieren erneut Straßen in Berlin


Nach Unfall-Drama in Berlin
Klimaaktivisten trauern – und blockieren trotzdem

Von t-online, yer, jse

Aktualisiert am 04.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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Quelle: Martin Dziadek/imago-images-bilder
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Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben sich auch am Freitag in Berlin auf die Straße geklebt. An mehreren Stellen wurden Straßen blockiert.

Die Klebe-Pause ist vorbei: Die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich nach eigenen Angaben ab 8.40 Uhr am Freitagvormittag in Berlin-Mitte an der Torstraße bei der Tram-Haltestelle Rosenthaler Platz auf die Straße geklebt und den Verkehr blockiert. Rund eine Stunde später hatte die Polizei die Klebenden von der Straße getragen. Außerdem blockierten Aktivisten am Spandauer Damm in Charlottenburg.

"Wir haben viel diskutiert in den vergangenen Tagen. Wir sind in Trauer", sagte Lina Johnsen, Pressesprecherin der "Letzten Generation" am Rande der Blockade. Wir können aber auch nicht aufhören, zu versuchen, die Bundesregierung von diesem todbringenden Kurs abzubringen. Die Klimakatastrophe, auf die wir zu rasen, ist die unbequeme Wahrheit.“

"Es nervt halt"

Sie würde sich wünschen, dass der Protest nicht nötig wäre. "Leider sehen wir immer wieder, dass wir bei Diskussionen stehen bleiben und nicht daraus Handlungen ziehen. Als Gesellschaft sollten wir uns nicht die Frage stellen, wann unsere Aktionen aufhören, sondern wann die Regierung anfängt, unsere Lebensgrundlagen zu sichern."

"Es nervt halt", sagte am Freitagvormittag einer von zwei Männern, die sich als Handwerker zu erkennen geben. Der andere, ein jüngerer Mann mit farbverschmierter Arbeiterhose, sagte fast schon flehentlich: "Es ist für uns schwierig. Ich habe vor kurzem fast einen Auftrag verloren, weil ich einen riesigen Umweg fahren musste."

Tod der Frau: "Wir wussten davon vorher nichts"

Ihm erschließe sich der Sinn der Klebe-Aktionen nicht. "Es bringt doch nichts, damit überzeugt man doch niemanden. Den Protest muss man vor den Bundestag tragen, zu den Politikern. Die können was ändern."

"Es muss klar sein, dass wir das hier nicht leichtfertig tun", erklärte Johnsen. "Wir tun, was wir können, um Unfälle und zu verhindern und Blaulicht durchkommen zu lassen. Wir sind fassungslos, dass diese Tragödie genutzt wird, um diese friedliche Bewegung in den Dreck zu ziehen."

Während der Protestaktion wurde der Tod der am Montag verunglückten Radfahrerin bekannt. "Wir wussten davon vorher nichts", erklärte Johnsen. Kurz darauf kam ein interner Vermerk der Berliner Feuerwehr ans Licht.

In ihm erklärt die behandelnde Notärztin, die Blockade der "Letzten Generation" habe keinen Einfluss auf die Behandlung der Frau gehabt. Auch diese Information war zum Zeitpunkt der Blockade am Freitagvormittag unbekannt.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit der Berliner Polizei
  • Telefonat mit einer Sprecherin der "Letzten Generation"
  • Reporter vor Ort
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