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Berlin | Weizsäcker-Mörder tot: Staatsanwaltschaft beendet Ermittlungen


Er war im Hungerstreik
Weizsäcker-Mörder tot: Staatsanwaltschaft beendet Verfahren

Von dpa
Aktualisiert am 18.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Der verstorbene Gregor S. und sein Anwalt Eckart Wähner (Archivbild): Die Ermittlungen zum Tod des damals Angeklagten sind abgeschlossen.Vergrößern des Bildes
Der verstorbene Gregor S. (l.) und sein Anwalt Eckart Wähner (Archivbild): Die Ermittlungen zum Tod des damals Angeklagten sind abgeschlossen. (Quelle: snapshot/imago images)
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Er tötete den Arzt Fritz von Weizsäcker und saß dafür im Gefängnis – wo er im April verstarb. Die Staatsanwaltschaft schließt den Fall nun ab.

Ein halbes Jahr nach dem Tod des aus Andernach stammenden Mörders des Berliner Arztes Fritz von Weizsäcker hat die Staatsanwaltschaft die Akte geschlossen. Auch nach tiefergehenden medizinischen Untersuchungen gibt es laut Behörde keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.

Das sogenannte Todesermittlungsverfahren sei daher abgeschlossen worden, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Mann aus dem Landkreis Mayen-Koblenz war am 18. April tot in seinem Zimmer im Krankenhaus des Maßregelvollzugs gefunden worden.

Mangelernährung führte wohl zu Komplikationen

Er befand sich laut Staatsanwaltschaft damals im Hungerstreik. Nach den Untersuchungen dürfte die Mangelernährung den Tod begünstigt haben, hieß es. Bei einer feingeweblichen Untersuchung habe es Hinweise auf eine Lungenentzündung gegeben, die todesursächlich gewesen sei. Zudem habe der Mann eine Lebererkrankung gehabt, die ebenfalls auf eine Mangelernährung und dadurch bedingte Stoffwechselstörungen zurückzuführen sei.

Der Mann war im Sommer 2020 wegen Mordes an dem Mediziner und versuchten Mordes an einem Polizisten zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Zudem ordnete das Gericht die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Als Motiv sah die Staatsanwaltschaft Hass auf die Familie des Getöteten, insbesondere auf dessen Vater, den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1920-2015).

Fritz von Weizsäcker war am 19. November 2019 im Alter von 59 Jahren in der Berliner Schlossparkklinik gegen Ende eines Vortrags erstochen worden. Der Polizist, der den Angreifer überwältigte, wurde schwer verletzt.

Ein Gutachten hatte dem Täter eine psychische Störung bescheinigt. Seine Steuerungsfähigkeit sei erheblich vermindert gewesen. Deswegen wurde er nicht – wie bei Mord üblich – zu lebenslanger Haft verurteilt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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