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Berlin: Gewerkschaft fordert Taser flächendeckend einzuführen


"Kein Berliner Polizist schießt gern"
Gewerkschaft fordert Taser flächendeckend einzuführen

Von dpa
18.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein sogenannter Taser (Symbolfoto): Das Gerät soll nach Auffassung der GdP ergänzend an alle Polizisten ausgegeben werden.Vergrößern des Bildes
Ein sogenannter Taser (Symbolfoto): Das Gerät soll nach Auffassung der GdP ergänzend an alle Polizisten ausgegeben werden. (Quelle: IMAGO/ZUMA Press)

Ein Testlauf mit sogenannten Tasern läuft bereits in Berlin. Doch die Gewerkschaft der Polizei fordert weiterhin, alle Beamte damit auszustatten.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert weiterhin einen flächendeckenden Einsatz sogenannter Taser bei der Berliner Polizei. Dadurch würde in zahlreichen Fällen der Gebrauch von Schusswaffen vermieden, betonte die GdP am Sonntag mit Blick auf die andauernde Diskussion um den Einsatz der Elektroschock-Pistolen. Am Montag befasst sich der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses mit der gesetzliche Grundlage für den Einsatz der Taser.

"Fakt ist, kein Berliner Polizist schießt gern", aber im Ernstfall habe man nur Schlagstock, Pfefferspray und die Schusswaffe, erklärte GdP-Landeschef Stephan Weh. Der Taser könne in vielen Situationen deeskalierend wirken und Menschenleben retten, so Weh.

In Berlin läuft seit Februar 2017 ein Testlauf der Polizei mit den Elektroschock-Pistolen. Dabei werden 23 Taser von derzeit knapp 60 Polizisten in Innenstadtbezirken genutzt. Zuletzt hatte sich Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) überraschend deutlich für eine weitere Verwendung der Taser bei der Polizei ausgesprochen.

Berliner Polizei: Drei Suizide mithilfe von Tasern verhindert

Nach dem Endes des Testlaufs im Dezember solle darüber entscheiden werden, wie diese eingesetzt werden sollten, sagte die Senatorin. Laut GdP wurde der Taser seit Beginn des Testlaufs 45-mal eingesetzt, in 5 Fällen sei damit geschossen worden, 3 Suizide seien verhindert worden.

Taser verschießen kleine Pfeile an dünnen Drähten einige Meter weit. Treffen die Pfeile einen Menschen, erhält er einen Stromschlag, der ihn sekundenlang lähmt. Die Geräte sind umstritten, weil es in den USA Fälle gab, in denen Menschen mit einem Herzfehler gestorben sein sollen. In Berlin sind sie bislang einer Schusswaffe gleichgesetzt und nur in äußersten Notfällen erlaubt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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