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Berlin: Kampagne führt 9-Euro-Ticket selbst fort


Fonds zahlt Strafen fürs Schwarzfahren
Kampagne führt 9-Euro-Ticket auf eigene Faust weiter

Von t-online, nhe

01.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Fahrgäste der S-Bahn in Berlin (Symbolbild): Eine Kampagne will das 9-Euro-Ticket selbst fortsetzen.Vergrößern des Bildes
Fahrgäste der S-Bahn in Berlin (Symbolbild): Eine Kampagne will das 9-Euro-Ticket selbst fortsetzen. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)
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Das 9-Euro-Ticket ist passé. Eine Aktivistengruppe möchte das preiswerte Reisen dennoch fortsetzen – und nimmt damit Straftaten in Kauf.

Eine Initiative von Aktivisten führt das bundesweit auslaufende 9-Euro-Ticket selbstständig fort. Die Idee der Verantwortlichen: Personen, die an der Aktion teilnehmen möchten, können für einen Monat neun Euro in einen Fonds einzahlen und den Nahverkehr in den Städten nutzen, ohne sich ein reguläres Ticket zu kaufen.

Der Fonds diene so als "kollektive Ticketversicherung". Wer ohne Ticket kontrolliert wird, kann sich an den "9-Euro-Fonds" wenden – und bekommt das durch das Schwarzfahren entstandene erhöhte Beförderungsentgelt. "Du musst nur die Zahlungsaufforderung des jeweiligen Verkehrsunternehmens zusenden", verspricht die Initiative.

Fahren ohne Fahrerlaubnis ist Straftat

"Schon jetzt ist die Nachfrage groß", so Kampagnensprecher Leo Maurer zur "taz". Der Fonds solle Menschen unterstützen, die sich ein normales Ticket nicht leisten können. Außerdem solle die politische Forderung hochgehalten werden, das 9-Euro-Ticket weiterzuführen. "Das Ticket war die beste Maßnahme der Bundesregierung zur Entlastung von Menschen mit wenig Geld – und nützt darüber hinaus auch noch dem Klima", so Maurer weiter.

Das Problem: Das Fahren ohne gültigen Fahrschein ist eine Straftat. Auch darauf weist die Initiative hin. Man solle sich gut überlegen, ob es die persönliche Situation – etwa im Falle einer aktuellen Bewährungsstrafe – zulasse, das Risiko einer möglichen Strafverfolgung einzugehen.

Auch Klimaaktivisten wollen ohne Fahrschein fahren

Bei rechtlichen Konsequenzen unterstützen die Verantwortlichen nicht. Die Initiative rufe daher explizit nicht zum Schwarzfahren auf und empfiehlt, sichtbar einen Aufkleber mit der Aufschrift "Ich fahre ohne Fahrschein" zu tragen. Dieser soll vor Gericht den Vorwurf des "Erschleichens von Leistungen" entkräften, heißt es.

Die Aktion startete laut "taz" am 1. September – mit einer fahrscheinlosen Fahrt in Berlin. Sie soll so lange andauern, bis es bundesweit eine Einigung wegen eines möglichen Nachfolgers des 9-Euro-Tickets gibt.

Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" kündigten für Donnerstag ebenfalls an, ohne Fahrschein in den Zügen der Deutschen Bahn fahren zu wollen. "Zeit für einfache Sofortmaßnahmen für soziale Gerechtigkeit und gegen den Kollaps des Klimas", heißt es etwa auf Twitter.

Verwendete Quellen
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