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Berlin: Deshalb gibt es nun leuchtende Bahnsteigkanten am Südkreuz


ÖPNV in Berlin
Deshalb leuchtet nun rotes Licht am Südkreuz

Von dpa, nhe

21.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Eine "rote Linie" leuchtet auf dem Bahnsteig: Sie soll im Bahnhof Berlin-Südkreuz vor ein- oder ausfahrenden Zügen warnen.Vergrößern des Bildes
Eine "rote Linie" leuchtet auf dem Bahnsteig: Sie soll im Bahnhof Berlin-Südkreuz vor ein- oder ausfahrenden Zügen warnen. (Quelle: Bernd von Jutrczenka)
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Der ÖPNV soll sicherer werden. Daher werden in Berlin nun mehrere Maßnahmen erprobt – unter anderem mit rotem Licht.

Eine neue Hilferuf-App, Künstliche Intelligenz, die gefährliche Situationen erkennen soll und Leuchtstreifen am Bahnsteig: Die Deutsche Bahn testet, wie die Sicherheit an Bahnhöfen erhöht werden kann. Zusammen mit dem Bund stellte sie am Donnerstag am Berliner Südkreuz mehrere neue Pilotprojekte vor. "Dieser Bahnhof ist in vielerlei Hinsicht einen Schritt voraus", sagte Bahnchef Richard Lutz bei der Präsentation. "Wir testen hier heute, was im Bereich Sicherheit morgen an unseren Bahnhöfen Standard werden kann."

So sind etwa seit einiger Zeit LED-Leuchtstreifen an einer der Bahnsteigkanten des Fernverkehrsbahnhofs installiert. In einer mehrstufigen Testphase zeigen sie aktuell an, wenn ein Zug ein- und ausfährt. In einigen Monaten sollen die LED-Leuchten auch deutlich machen, welche S-Bahn-Bereiche weniger oder stärker ausgelastet sind.

Dafür wurden unter anderem Auslastungssensoren am Bahnhof Yorckstraße installiert, die messen, wie voll es in den Zügen ist und die Informationen ans Südkreuz senden. Das Testprojekt ist zunächst auf ein Jahr angelegt. Mit der leuchtenden Bahnsteigkante wolle man "neben einem Plus an Sicherheit auch eine bessere Lenkung der Passagierströme erreichen, um die vorhandenen Kapazitäten besser nutzen zu können", sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).

Ein weiteres Projekt am Südkreuz: Seit diesem Donnerstag steht eine neue Hilferuf-App zum Download bereit. Wer sich in bestimmten Situationen am Bahnhof unsicher fühlt, kann darüber das Sicherheitspersonal vor Ort informieren. Über Kameras und über die App können die Sicherheitskräfte dann schnell schauen, was los ist, und im Bedarfsfall einschreiten. Rund 22 neue Stellen wurden für die dreimonatige Testphase der App bei der DB Sicherheit und der Bundespolizei am Bahnhof geschaffen. In einem extra eingerichteten Büro haben die Beschäftigten rund um die Uhr die Monitore im Blick.

Die App "Safe Now" kann den Herstellern zufolge auch privat, außerhalb des Bahnhofs, genutzt werden. Gruppen können demnach eigene Sicherheitszonen einrichten – etwa auf Festivals oder Konzerten – und sich in brenzligen Situationen gegenseitig alarmieren.

Moderne Kameras an Bahnhöfen

Bund und Bahn testen am Bahnhof Berlin Südkreuz immer wieder Sicherheitstechniken und -maßnahmen. Besonders umstritten war dabei ein Pilotprojekt der Bundespolizei, bei dem vor einigen Jahren Kameras mit Gesichtserkennungsfunktion zum Einsatz kamen. Auch die herkömmliche Videotechnik wird am Südkreuz weiter entwickelt. Bis 2024 wollen Bahn und Bundespolizei rund 11.000 moderne Kameras an Bahnhöfen in Deutschland installieren. 9.000 seien bereits verbaut, betonte Bahnchef Lutz am Donnerstag.

"Gemeinsam mit der Bundespolizei erforschen wir außerdem, ob eine KI-unterstützte Software künftig auf der Basis von Videobildern erkennen kann, wenn jemand Hilfe benötigt", sagte er.

"Nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine hat auch gezeigt, dass Bahnhöfe auch ein Bestandteil von Orten für Geflüchtete sind", betonte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Hier müsse insbesondere der Schutz für ankommende Frauen und Kinder gewährleistet sein. Bahn, Bundespolizei sowie die Bahnhofsmission haben deshalb angekündigt, ihre Zusammenarbeit künftig verstärken zu wollen. Hier seien etwa gemeinsame Schulungen vorgesehen, hieß es.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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