Wüste Prügelei mit Pfefferspray Angreifer schlagen Freibad-Security in die Flucht
Erst Hitze, dann Explosion der Gewalt: In Berlin ist es erneut zu einer heftigen Auseinandersetzung in einem Freibad gekommen.
Im Berliner Columbiabad sind am Dienstagabend mehrere Badegäste auf Badangestellte losgegangen. Elf Menschen wurden verletzt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Darunter waren auch sechs unbeteiligte Badegäste. Drei von ihnen wurden zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht.
Zu der Auseinandersetzung gegen 19.30 Uhr sei es gekommen, nachdem eine Gruppe von etwa acht bis zwölf Personen wegen einer ersten Schlägerei aus dem Sommerbad am Columbiadamm in Berlin-Neukölln geflogen war. Die Gruppe sei der Aufforderung zwar zunächst nachgekommen, später aber wieder zurückgekehrt, hieß es.
Berlin: Unbeteiligte Badegäste klagten über Atemnot
"Teilweise sind die über einen Zaun geklettert, um wieder hineinzugelangen", sagte ein Polizeisprecher t-online. Laut übereinstimmenden Aussagen von Zeuginnen und Zeugen sollen die Schläger dann gezielt auf Mitarbeitende des Sicherheitsdienstes des Freibades losgegangen sein.
Drei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, auf die es die Tatverdächtigen offenbar abgesehen hatten, flüchteten laut Polizei in den Aussichtsturm des Freibades und schlossen dessen Tür ab. Daraufhin versuchten die Angreifer vergeblich, diese Tür einzuschlagen.
Zudem setzten die Schläger bisherigen Ermittlungen der Polizei zufolge auch mehrfach Pfefferspray ein. Die elf Verletzten litten alle unter Reizungen durch das versprühte Gas. Neben sechs unbeteiligten Badegästen waren auch vier Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sowie einer vom Rettungsdienst unter den Betroffenen. Die Badegäste, die ins Krankenhaus mussten, klagten über Atemnot. Zwei der Verletzten gaben zudem an, ins Gesicht geschlagen worden zu sein.
Polizei nimmt drei Personen fest – Bäder-Betriebe reagieren
Nach der Auseinandersetzung flüchteten drei der mutmaßlichen Angreifer mit einem Auto. Die jungen Männer im Alter von 19, 23 und 24 Jahren konnten aber später aufgespürt und von Zeugen identifiziert werden.
Unter dem Beifahrersitz ihres Ford Ka fanden die Polizistinnen und Polizisten einen Schlagstock, im Kofferraum einen Baseballschläger sowie bei dem 23-jährigen Fahrzeugführer ein Messer. "Die Männer wurden vorläufig festgenommen und der Kripo übergeben", sagte der Polizeisprecher.
Die Beamten waren mit neun Streifenwagen vor Ort. Gegen die Beschuldigten wird nun wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt.
Die Berliner Bäder-Betriebe zeigten sich am Mittwoch betroffen – und kündigten Konsequenzen an. Der Einsatz von Wachleuten in den Freibädern solle ausgeweitet werden.
Freibad-Prügelei auch in Dortmund – mit Eisenstange
In Dortmund wurde die Polizei ebenfalls zu einem Einsatz ins Freibad gerufen. Hier ging der Notruf um kurz nach 17 Uhr am Dienstag ein, wie die "Ruhr Nachrichten" berichten.
Auslöser der Auseinandersetzung war demnach ein Zoff um die Parksituation am Freibad Deusen. Zwei Personen seien beteiligt gewesen. Einer der Kontrahenten soll mit einer Eisenstange zugeschlagen haben.
Das Opfer kam dem Bericht der "Ruhr Nachrichten" zufolge ins Krankenhaus. Allzu schwerwiegend sei der Schlag aber wohl nicht gewesen.
Während des Einsatzes sei die Stimmung vor Ort sehr gereizt gewesen. Mehrere Verkehrsteilnehmer hätten sich wegen der Parksituation angeschrien. Zudem hätten parkende Autos die Fahrbahn so sehr verengt, dass alarmierte Rettungswagen nicht ungehindert durchgekommen seien.
- berlin.de: "Auseinandersetzung im Freibad"
- Telefonat mit der Polizei
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- ruhrnachrichten.de: "Polizei-Einsatz am Freibad Deusen – Person mit Eisenstange geschlagen"