Schiffbau Bundesregierung gibt Angebot zum Kauf von MV-Werften ab
Mit dem Angebot der Bundesregierung zum Kauf des MV-Werften-Geländes in Rostock dürfen sich bis zu 500 Beschäftigte Hoffnungen machen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) habe am Freitag ihre Offerte eingereicht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin. Beteiligt sei auch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Weitere Details des Angebots sind nicht bekannt, auch der Insolvenzverwalter der Werften-Gruppe, Christoph Morgen, hielt sich bedeckt.
"Die Angebotsfrist endet mit Ablauf des heutigen Tages. Die bis dahin eingegangenen Angebote werden wir prüfen und anschließend mit dem Gläubigerausschuss besprechen", hieß es von Morgen lediglich. Der Insolvenzverwalter hatte bereits am Mittwoch deutlich gemacht, dass eine Zusage für den Bund nicht feststehe, es gebe noch andere Interessenten. Bereits am Montag hatte das Bundesverteidigungsministerium sein Interesse offiziell bestätigt und ein Angebot angekündigt.
Den bisher bekannten Informationen nach könnte die Bima im Falle des Zuschlags die Infrastruktur der Werft übernehmen, um dort das Marinearsenal der Bundeswehr anzusiedeln. Dieses übernimmt die Instandhaltung der deutschen Marine. Die Zahl der Arbeitsplätze, die hierdurch entstehen könnten, wurde mit 400 bis 500 angegeben.
Die Vertreter der Gewerkschaft IG-Metall in Rostock hatten zur Wochenmitte die Hoffnung geäußert, dass für die rund 600 ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Rostock bei einer Weiterbeschäftigung im öffentlichen Dienst nahezu keine Beschäftigungslücke entstehen würde. Zuvor hatte die Landesregierung die Transfergesellschaft für insgesamt 1500 Beschäftigte in Wismar, Rostock und Stralsund bis maximal Ende Oktober verlängert.
Doch auch der Bau von Plattformen für Offshore-Windkraftanlagen wird von der Arbeitnehmervertretern weiter als zusätzliche Möglichkeit zur Nutzung des Werft-Areals angepriesen. Die Gewerkschaft sieht darin das Potenzial, zusätzliche Arbeitsplätze am Standort zu schaffen, auch Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte wiederholt eine solche Ansiedelung ins Gespräch gebracht. Dem Insolvenzverwalter zufolge befinden sich bereits jetzt Interessenten aus der Branche im Bieterverfahren, auch Platz wäre vorhanden.