Energie Landkreise im Nordwesten Brandenburgs setzen auf Wasserstoff
Die Landkreise Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz wollen den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft unterstützen. Während es in der Region ein großes Potenzial für die Erzeugung von sogenanntem grünen Wasserstoff gebe, sei die Zahl der möglichen Anwender noch überschaubar. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der drei Landkreise, die am Donnerstag präsentiert wurde.
"Das Thema hat in den letzten Wochen Fahrt aufgenommen", sagte Egmont Hamelow, Erster Beigeordneter des Landkreises Oberhavel. Die aktuelle Energiekrise mache die Notwendigkeit deutlich, bei der Herstellung und dem Verbrauch von Energie unabhängiger zu werden. "Jetzt ist gerade dieses Momentum da", betonte auch Irene Seemann, Geschäftsführerin der Rebel Deutschland GmbH, die an der Erstellung der Studie beteiligt war.
In der Region werde derzeit durch Windenergie deutlich mehr Strom erzeugt als verbraucht, erläuterte Anne Schalling vom Reiner Lemoine Institut für erneuerbare Energien in Berlin. Grüner Wasserstoff könne Energie speicherbar und überflüssigen Strom durch das chemische Verfahren der Elektrolyse wieder nutzbar machen.
Mögliche Abnehmer von Energie aus Wasserstoff sieht die Studie in den Bereichen Industrie, Verkehr und Gebäude. Konkret schlagen die Autoren der Studie drei Pilotprojekte vor: Rund um das Autobahndreieck Wittstock/Dosse sollen Unternehmen auf klimaneutralen grünen Wasserstoff umgestellt werden. In einem weiteren Projekt sollen sogenannte H2-Hubs für ländliche Mobilität geschaffen werden, um insbesondere im Schienenverkehr grünen Wasserstoff einsetzen zu können. Ein drittes Pilotprojekt soll die Speicherung von überschüssigem Strom ermöglichen.