"Wir wollen sie kalt erwischen" Rechtsextremer sagt Demonstration ab – ein Bluff
Ferhat Sentürk kündigt eine rechtsextreme Demonstration an. Dann sagt er sie öffentlich ab. Dann ruft er wieder dazu auf. Das steckt dahinter.
Am 18. Januar wollen etwa 600 Rechtsextreme in Aachen auf die Straße gehen, um "Für Recht und Ordnung" und "Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt" zu demonstrieren. Angemeldet wurde die Demonstration von der "Initiative Allianz NRW", gegründet vom Rechtspopulisten Ferhat Sentürk. Doch am Wochenende hat das ehemalige AfD-Mitglied einen Rückzieher gemacht – allerdings war dieser nur vorgetäuscht.
Die Demonstration müsse wegen "medialer Hetze" und "Gewalt gegen sein persönliches Umfeld" abgesagt werden, postete Sentürk am Samstag gegen 23.45 Uhr auf seinen Social-Media-Kanälen. Doch bald verschwanden die Posts, die sich auf die Absage bezogen. Stattdessen erschien am Sonntag eine Instagram-Story: "Haltet euch bereit", schrieb Sentürk darin.
Sentürk rudert nur wenige Stunden nach Absage wieder zurück
In einem privaten Gespräch soll Sentürk auf die Frage "Jetzt doch wieder Demo?" geantwortet haben: "Ja, ich werde sie aber nicht öffentlich bewerben. Wir wollen sie kalt erwischen". Der Screenshot des Gesprächs liegt t-online vor. Auf Echtheit konnte er nicht geprüft werden.
Etwa fünf Stunden später ruderte Sentürk dann zurück und rief doch wieder öffentlich zu der Demonstration auf. Die Absage des selbsternannten Rechtspopulisten war also nur ein Bluff. Die Veranstaltung soll eine Art "Fortsetzung" der Demonstration in Berlin am 14. Dezember sein. Diese wurde von Sentürk mitorganisiert und lief unter demselben Titel. Dort war es zu Attacken auf SPD-Mitglieder gekommen. In Aachen haben mehr als 30.000 Menschen eine Petition unterschrieben, um diese Demo im Vorfeld zu stoppen.
- Eigene Artikel
- Instagram-Posts und Storys von Ferhat Sentürk
- Screenshot eines Chats mit Ferhat Sentürk
- Hinweis der Antifa Jugend Aachen
- aachener-zeitung.de: Rechtsextreme Demonstration durch Aachen weiter geplant