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Aachen: NRW will Landesunterkunft für Geflüchtete auf dem Stadtgebiet errichten


NRW will Landesunterkunft in Aachen errichten
So viele Geflüchtete sind aktuell in der Stadt untergebracht

Von t-online, kk

26.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Eine Geflüchtetenunterkunft (Symbolbild): Die Stadt Aachen hat ihr Aufnahme-Soll von Geflüchteten zu 98,51 Prozent erfüllt. (Quelle: Lars Fröhlich)
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Die politischen Diskussionen kreisen um die Aufnahme Geflüchteter. NRW möchte in Aachen eine weitere Landesunterkunft errichten. So ist die aktuelle Lage vor Ort.

Die politischen Diskussionen kreisen aktuell immer wieder um Grenzen, geflüchtete Menschen und Asylpolitik. Doch wie sieht die Situation in Aachen eigentlich konkret aus? Wie viele Geflüchtete gibt es? Wie viele werden noch erwartet und wie ist die Stadt aufgestellt?

Wie viele geflüchtete Menschen leben aktuell in Aachen?

In der Stadt Aachen leben aktuell 2.322 geflüchtete Menschen in städtischen Unterkünften (Stand: 31. Juli). Das geht aus einer Verwaltungsvorlage des Ausschusses für Soziales, Integration und Demographie hervor. Die Stadt Aachen hat damit das von der Bezirksregierung Arnsberg vorgegebene Aufnahme-Soll zu 98,51 Prozent erfüllt.

Das bedeutet konkret: Die Stadt ist aktuell eigentlich zu einer weiteren Aufnahme von 50 Personen verpflichtet. Allerdings werden gerade nur in Ausnahmefällen, etwa dem Nachzug eines Familienmitgliedes, weitere Zuweisungen vorgenommen.

Über wie viele Aufnahmeplätze verfügt die Stadt?

Die Stadt Aachen hat aktuell eine Aufnahmekapazität von 3.186 Plätzen (Stand: 31. Juli). 1.075 davon befinden sich in 364 Einzelwohnungen. Weitere 1.147 Plätze gibt es in Übergangsunterkünften mit abgeschlossenen Wohnungen. 964 Plätze gibt es in 14 Übergangsunterkünften mit Gemeinschaftsküchen und Gemeinschaftsbädern.

Zusätzlich dient eine ehemalige Kletterhalle als Notunterkunft, falls kurzfristige Unterbringungen nötig sind. Hier können Menschen vorübergehend bleiben und versorgt werden.

Wohnungen für Geflüchtete aus der Ukraine werden zurückgegeben

Zu Beginn der Ukrainekrise wurden von der Wohnungsgesellschaft "gewoge" zusätzliche Wohnungen angemietet. Mit dem Auslaufen der Mietverträge werden diese wieder an die Eigentümer zurückgegeben oder von den derzeitigen Mietern übernommen.

Wie werden geflüchtete Menschen vor Ort betreut?

Die Stadt Aachen stellt in ihren Unterkünften die Betreuung durch eigenes Personal sicher. Die Sozialarbeit wird von städtischen Sozialarbeitern übernommen, die Objektbetreuung durch städtische Hausmeister.

In 13 städtischen Einrichtungen unterstützen externe Dienstleister. Der zusätzliche sozialpädagogische Bedarf wird durch das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Städteregion Aachen, abgedeckt. Die Verträge mit dem Dienstleister laufen bis September bzw. Oktober 2025 und können um bis zu zwei Jahre verlängert werden.

Welche Entwicklung ist zu erwarten?

Grundsätzlich zeigt die Zahl der Asylantragstellungen seit 2021, und damit unabhängig von dem Krieg in der Ukraine, nach mehreren Jahren sinkender Tendenz einen deutlich ansteigenden Trend.

Ob sich diese Entwicklung im Jahr 2024 fortsetze, sei derzeit unklar, heißt es in der Vorlage. Die Anzahl der bisher in diesem Jahr gestellten Asylanträge können auf einen Rückgang hindeuten – auf das immer noch hohe Niveau der in 2022 gestellten Asylanträge.

Wird die Stadt Aachen weiterhin Geflüchtete Menschen aufnehmen?

Die Stadt Aachen sei unabhängig von nationalen und europäischen Entscheidungen ein "sicherer Hafen", so steht es in der Vorlage. Um auch künftig vorbereitet zu sein, sollen 500 freie Plätze vorgehalten werden, damit die Stadt innerhalb von 24 Stunden Menschen nach einem Schadensereignis unterbringen kann.

Es wird davon ausgegangen, dass zeitnah wieder monatlich 70 geflüchtete Menschen aufgenommen werden müssen. Für 2025 wird eine monatliche Aufnahme von 65 Personen erwartet, wobei ab Frühjahr 2025 wegen auslaufenden Mietverträgen zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden müssten.

Wer kümmert sich um die Bereitstellung der Unterkünfte?

Seit der "Flüchtlingskrise" 2015/16 arbeitet eine stadtweite Arbeitsgruppe an der Akquise neuer Unterbringungsmöglichkeiten. Auch die Nutzung von Flächen für den Bau modularer Unterkünfte wird geprüft und den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt.

NRW plant Aufstockung der Plätze in Landesunterkünften

Um die Zahl der in Landesunterkünften bereit gestellten Plätze erhöhen zu können, hat die Landesregierung bereits Anfang 2023 an die Kommunen appelliert, dringend geeignete Flächen oder Objekte an die jeweils zuständige Bezirksregierung zu melden. Angesichts der weiter hohen Flüchtlingszahlen plant das Land NRW eine Aufstockung der Plätze in Landesunterkünften um rund 3.100 im ersten Quartal 2024 (auf dann insgesamt rund 34.200 Plätze) sowie um weitere 7.000 bis Ende des Jahres.

Durch die Bezirksregierung Köln wurden dafür bereits verschiedene Flächen in Aachen geprüft, eine geeignete Fläche konnte vor Ort aber bisher aber nicht gefunden werden. Das Land NRW bekundigt aber großes Interesse an der Errichtung einer Landesunterkunft auf dem Gebiet der Stadt Aachen.

Verwendete Quellen
  • Aus der Verwaltungsvorlage der Stadt Aachen, Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie
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