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Aachen: AfD-Mitglied wirft Aachener Tierheim Ausgrenzung vor


Debatte um AfD-Post nach Tierheim-Sommerfest
AfD-Masche: Geht es um die Tiere oder ist das Wahlkampf?

MeinungVon Katrin Krause

14.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Eine Katze in einem Tierheim (Symbolbild): Eine Gifhornerin nahm ein fünfminütiges Video auf, um dem Aachener Tierheim ihre Meinung zu sagen. (Quelle: Walter Fischer)

Jacqueline Kleinhans, ein AfD-Mitglied aus Gifhorn, zeigt sich betroffen von der Debatte um die AfD und das Aachener Tierheim – doch das Ganze ist nur politischer Budenzauber.

Es ist die billigste Masche der AfD: Wo immer die Emotionen hochkochen, werden Themen politisch besetzt. Das gilt für "Gender Gaga" und "Massenmigration" genauso wie für das harmlose Sommerfest des Aachener Tierheims. Wie die Trittbrettfahrer-Strategie der AfD funktioniert, illustriert jetzt eindrücklich der Facebook-Post eines Parteimitglieds.

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AfDlerin Jaqueline Kleinhans hat 2.297 Follower auf Facebook. Sie inszeniert sich als bürgernah und engagiert. Am Freitag wendet sich die Gifhornerin per Facebook-Video mit einem Thema an ihre Follower, das ihr besonders am Herzen liege und sie traurig mache: das Sommerfest des Aachener Tierheims.

Das war vorgefallen: Nachdem die Aachener AfD auf ihrer Facebookseite das Sommerfest genutzt hatte, um Werbung in eigener Sache zu machen, reagierte der Vorstand des Tierheims prompt – und distanzierte sich mit einem eigenen Facebookpost von der Instrumentalisierung durch die Partei.

Doch die Gifhornerin Jacqueline Kleinhans will die Stellungnahme des Tierheims so nicht hinnehmen. In einem fünfminütigen Video erklärt sie das Thema Tierliebe zum typischen AfD-Thema. Der Tenor: Das Tierheim solle sich doch freuen, dass die AfD sich politisch für die Tiere einsetze. Auch sich selbst inszeniert sie als große Tierliebhaberin.

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Doch wer auf die Facebookseite von Jaqueline Kleinhans schaut, sieht, dass es hier nur selten um die Fellnasen geht. Es sind nicht die Tiere, die Kleinhans bewegen, es ist allein der Erfolg der AfD. Das ist auch an den Hashtags zu erkennen, die sie stoisch unter jeden ihrer Posts setzt: "AfD", "AfDjetzt", "AfDjetzterstrecht", "CDUAustrittjetzt", "SPDAustrittjetzt". Jeder Post eine billige Masche zu Propagandazwecken.

Zur Wählergewinnung springt die Niedersächsin öffentlichkeitswirksam jedem zur Seite. Mal sind das die Lehrer, die angeblich Messerkontrollen in Schulen forderten, mal sind das die VW-Mitarbeiter, die vor der Kurzarbeit stehen. Jaqueline Kleinhans wird auf ihrer Facebookseite ungefragt zur Stimme der vermeintlich Schwachen und Sprachlosen – der Arbeiter, Schüler und der Tiere. Hashtag "AfDjetzterstrecht". Und genau das ist die Strategie der AfD in Gifhorn, in Aachen und auch bundesweit.

Doch die Niedersächsin übersieht dabei, dass es genau diese Instrumentalisierung ist, gegen die sich das Tierheim in Aachen zu Recht zur Wehr setzte. Und das ist das gute Recht des Tierheims und das ist auch das Einzige, was gegen den Budenzauber der AfD wirksam ist.

Denn wer sich auf jedes Thema draufsetzt wie auf ein wildes Pferd, der muss auch damit rechnen, wieder abgeschüttelt zu werden. Das muss die AfD in Aachen aushalten. Das muss auch Jacqueline Kleinhans in Gifhorn aushalten – auch wenn es ihr schwerfällt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Meinung der Autorin
  • Eigene Recherche
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