Nach Sabotageverdacht auf Militärstützpunkt Ist unser Trinkwasser vor Vergiftung geschützt?
Nach Sabotageverdacht an Bundeswehrstandorten: Wie gut wird eigentlich das Trinkwassersystem in der Städteregion überwacht?
Wie leicht ist es, das Trinkwasser zu vergiften? Wegen Sabotageverdachts ist am Mittwochnachmittag, 14. August, sowohl ein Bundeswehrstandort in Köln-Wahn als auch der Nato-Flugplatz in Geilenkirchen abgeriegelt worden.
An beiden Standorten wurde das Trinkwasser auf Giftstoffe untersucht. In Geilenkirchen konnte sich der Verdacht nicht bestätigen, während in Köln der "Kölnischen Rundschau" zufolge mehrere Menschen mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Ermittlungen laufen.
Eine Gefahr für die zivilen Anwohner bestand zu keiner Zeit – weder in Köln, noch in Geilenkirchen. Denn beide Militärstandorte verfügen über ein eigenes Wasserwerk ohne Verbindung zum öffentlichen Netz. Doch wie sicher ist eigentlich das öffentliche Netz selbst? Könnten die Wasserwerke in und um Aachen einem Sabotageakt zum Opfer fallen?
Trinkwasser wird an verschiedenen Stellen kontrolliert
Detlef Funken, Sprecher der Städteregion Aachen, erklärt, dass das Trinkwasser in der Region aus vielen verschiedenen Trinkwasseraufbereitungsanlagen stamme. Es werde aber immer von der Stelle der Gewinnung bis hin zur Einspeisung ins Trinkwassernetz untersucht.
Kontrollen fänden zunächst beim sogenannten "Rohwasser", also dem unbehandelten Quellwasser statt, anschließend bei der Aufbereitung zum Trinkwasser und zum Schluss noch einmal am Ausgang des Wasserwerks. Auch an verschiedenen Stellen des Leitungsnetzes würde die Wasserqualität geprüft.
Gewinnungsanlagen werden von Sicherheitspersonal überwacht
Untersucht würden an allen Stellen sowohl mikrobiologische als auch chemische Parameter gemäß der Trinkwasserverordnung. Im Regelfall, so Funken, sollten diese ständigen Untersuchungen sowie die Überwachung der Gewinnungsanlagen und des Trinkwassernetzes durch die Wasserversorgungsunternehmen zu jeder Zeit für eine einwandfreie Trinkwasserqualität für die Aachener sorgen.
Doch trotz aller Kontrollen und Sicherheitsvorkehrungen, schließt Funken Schlupflöcher nicht aus: "Inwieweit hier aber nicht trotzdem Sabotageakte möglich sind, kann durch das Gesundheitsamt nicht abschließend beantwortet werden."
- Anfrage bei der Städteregion Aachen