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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Giftig und 20 cm lang Tausendfüßler mit schmerzhaftem Biss
Tausendfüßler können auch im Wasser leben - zumindest eine Art in Südostasien: Wissenschaftler haben nun den ersten Tausendfüßler beschrieben, der sich sowohl im Wasser als auch auf Land fortbewegen kann, berichtet das "
Der Tausendfüßler gehört zu einer Gruppe Riesenläufer, den sogenannten "Scolopendra". Er kann bis zu 20 Zentimeter groß werden. Wie alle Tausendfüßler ist er giftig und ernährt sich von Fleisch. Sein Biss würde einen Menschen wahrscheinlich nicht töten - aber er ist äußerst schmerzhaft.
In den Flitterwochen entdeckt
George Beccaloni vom "Natural History Museum" in London war 2001 in Flitterwochen in Thailand. Wie es sich für einen Insektenforscher gehört, hielt er auch dort Ausschau nach Insekten. Wo immer er auf der Welt sei, drehe er jeden Steine um - insbesondere an Gewässern, wie er im National Geograhics Magazin berichtet. So entdeckte er zu seiner großen Überraschung auch den riesigen Tausendfüßler.
"Er sah erschreckend aus, sehr groß mit langen Beinen und einer dunklen, grün-schwarzen Farbe", erklärt Beccaloni gegenüber National Geograhics.
Tausendfüßler sind gewöhnlich wasserscheu
Tausendfüßler halten sich gewöhnlich von Wasser fern. Aber als der Wissenschaftler den Stein anhob, rannte das Insekt zum Wasser und versteckte sich.
Mit einigen Schwierigkeiten konnte er den Tausendfüßler in einem Behälter mit Wasser einfangen, dort tauchte er sofort zum Boden und schlängelte herum wie ein Aal. Als er das Tier aus dem Wasser nahm, perlte das Wasser von seinem Körper ab, so dass es vollkommen trocken war.
Der Tausendfüßler fristete sein Dasein im Museum
Beccaloni nahm es mit nach London ins Naturhistorische Museum. Dort zeigte er das Exemplar einem Tausendfüßler-Experten. Der Experte war skeptisch: Scolopendras fände man gewöhnlich nur in trockenen Gebieten. Kein Tausendfüßler sei bekannt dafür, dass er im Wasser und auf dem Land lebe. Jahrelang lagerte das Tier in der Sammlung des Museums.
Zwischenzeitlich waren Gregory Edgecombe, ein Kollege von Beccalonis und sein thailändischer Student Warut Siriwut dabei eine neue Spezies von Tausendfüßlern zu beschreiben, berichtet National Geograhic. Sie hatten zwei Proben in Laos nahe einem Wasserfall gefunden. DNA-Analysen ergaben, dass es sich dabei um eine neue Art handelte.Sie gaben ihr den Namen "Scolopendra cataracta", nach dem lateinischen Wort für Wasserfall.
Der Biss ist äußerst schmerzhaft
Beccaloni teilte Edgecombe die Beobachtungen über "seinen" Tausendfüßler mit und sie stellten fest, dass der Flitterwochen-Tausendfüßler auch eine Exemplar von "Scolopendra cataracta" sein müsse.
Beccaloni vermutet im National Geograhic Magazin, dass "Scolopendra cataracta" bei Nacht im Wasser nach wirbellosen Wassertieren jage. Wer also bei Nacht in einem Fluss in Südostasien Abkühlung sucht, muss auch mit riesigen, schwimmenden und tauchenden Tausendfüßlern rechnen.
Die detaillierte Beschreibung des Gliederfüßers ist letzten Monat im Journal "ZooKeys" erschienen.