Forscher grübelten lange Warum ist das Eis eigentlich so glatt?
Ob zur Freude beim Schlittschuhlaufen oder zum Ärger, wenn die Straßen zur Schlitterpartie werden. Dass Eis glatt ist, weiß jedes Kind. Doch warum das so ist, war für Forscher lange Zeit ein Rätsel. Bis jetzt.
Mühelos gleiten Schlittschuhläufer übers Eis. Was dem sanften Gleiten physikalisch zugrunde liegt, ist noch nicht so klar wie viele wohl vermuten würden. Nun präsentieren französische Forscher eine neue Untersuchung. Eis sei deshalb so rutschig, weil der dünne Wasserfilm darauf zähflüssig wie Öl ist und dadurch ein gutes Gleitmittel darstelle, berichten sie im Fachmagazin "Physical Review X".
Dass ein dünner Wasserfilm auf der Eisoberfläche das Gleiten mit Schlittschuhen oder Kufen möglich macht, darüber herrscht unter Wissenschaftlern allgemeine Einigkeit. Doch obwohl der Vorgang seit mehr als 150 Jahren untersucht wird, ist der genaue Mechanismus bis heute umstritten.
Forscher untersuchen Gleiten bis zum Nanometer
Die Forscher um Lydéric Bocquet und Alessandro Siria vom Forschungsinstitut ENS in Paris verwendeten eine spezielle Vorrichtung, um beim Gleiten über Eis die mechanischen Eigenschaften des Schmelzwassers bis in die Größenordnung von Nanometern (Millionstel Millimetern) zu untersuchen.
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Dabei stellten sie fest, dass die Reibung des Eises mit der Temperatur zunahm – kälteres Eis ist also rutschiger. "Die Zunahme der Zähflüssigkeit mit der Temperatur kann als zunehmende Dichte von Eisfragmenten interpretiert werden, wenn das Eis nahe dem Schmelzpunkt weicher wird", erläutern die Physiker. Die Tiefe der Kugel im Eis, und damit der Druck, der auf das Eis ausgeübt wird, spielte fast keine Rolle dafür, wie zähflüssig der Wasserfilm war.
- Nachrichtenagentur dpa