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Energiegewinnung auf der Toilette: Forscher verwandeln menschlichen Kot in Kohle


Energiegewinnung auf der Toilette?
Forscher verwandeln menschlichen Kot in Kohle

Von dpa
13.12.2018Lesedauer: 1 Min.
Israelische Wissenschaftler verwandeln Kot in Kohle.Vergrößern des Bildes
Israelische Wissenschaftler verwandeln Kot in Kohle. (Quelle: dpa-bilder)
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Ist diese Idee markttauglich? Israelische Forscher haben menschliche Fäkalien in Kohle verwandelt. Die Wissenschaftler arbeiten an einer Toilette, mit der Energie gewonnen werden kann.

Israelische Forscher haben menschlichen Kot in Kohle verwandelt. Die Wissenschaftler der Ben-Gurion Universität (BGU, Beerscheva) möchten eine Toilette entwickeln, mit der man Energie gewinnt. Sie pressten den Kot in einem Druckgefäß unter starker Hitze zu Kohle.

Unter ähnlichen Bedingungen ist Kohle auch natürlich entstanden – allerdings brauchte der Prozess wesentlich länger. In einem Labor der Universität im Campus Sde Boker dauert die "Hydrothermale Carbonisierung" gerade einmal zwischen zehn Minuten und zwei Stunden. Amit Gross und Reut Yahav-Spitzer präsentieren ihre Arbeit im "Journal of Cleaner Production".

Die Energiebilanz des Verfahrens gibt den Forschern Hoffnung, dass die Technik Schule machen könnte: "In unserem Versuch ist drei- bis viermal so viel Energie entstanden, wie wir für die Herstellung der Kohle ursprünglich verwendet haben", sagte Gross der Deutschen Presse-Agentur.

Ganz neu ist das Verfahren nicht

Die israelische Universität hat beispielsweise bereits Geflügelkot in Kohle verwandelt, die 24 Prozent mehr Energie als herkömmliche Biokohle aufweist. Studenten der Technischen Universität Berlin haben vor einigen Jahren ein Verfahren entwickelt, mit dem sie menschliche Fäkalien in Biokohle verwandeln und diese als Düngemittel nutzen können.

Ludwig Leible vom Karlsruher Institut für Technologie hat Zweifel, ob die Idee der Israelis in absehbarer Zeit markttauglich ist: "Die Technologie dahinter ist nicht simpel und gerade in Entwicklungsländern nur schwer umzusetzen." Er wolle die "visionäre" Idee "nicht kaputt reden". Es sei allerdings noch ein weiter Weg.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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