Wissenschaftliche Sensation Forscher fotografieren erstmals Schwarzes Loch
Schwarze Löcher verschlucken alles – sogar Licht, deswegen sind sie unsichtbar. Nun ist es erstmals einer Forschergruppe gelungen, das Phänomen fotografisch festzuhalten.
Astronomen ist die erste Aufnahme eines Schwarzen Lochs gelungen. Die Forscher präsentierten das aus Daten des Radioteleskopnetzwerks Event Horizon gewonnene Bild am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Brüssel und zeitgleich in fünf weiteren Städten weltweit. Die Aufnahme zeigt einen dunklen Kreis umhüllt von einem flammend orangeroten Lichtring.
Das Event Horizon Telescope ist ein Verbund aus acht riesigen Radioteleskopen, die über den gesamten Globus verteilt sind. An der Auswertung der Daten war das Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn als eine von zwei Forschungsstätten weltweit maßgeblich beteiligt.
Das Team des Teleskopnetzwerks Event Horizon verkündete auf gleich sechs Pressekonferenzen rund um den Globus ein "bahnbrechendes Ergebnis". Bislang konnte die Existenz von Schwarzen Löchern nur auf Umwegen nachgewiesen werden.
Hier können Sie live verfolgen, wie die Forscher ihre Ergebnisse vorstellen:
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Schwarze Löcher sind Orte der Extreme. Die Masse ist in ihnen so stark zusammengepresst, dass nichts ihrer enorm hohen Anziehungskraft entkommt – auch das Licht nicht. Schwarze Löcher sind also quasi unsichtbar.
Teleskope können das Leuchten der Löcher erkennen
Allerdings verraten sie sich über die Materie, die sie verschlucken. Sie wird extrem heiß und strahlt dann hell. Dieses charakteristische Leuchten können Teleskope registrieren.
Vor zwei Jahren haben die Event-Horizon-Astronomen ihr Teleskopnetzwerk auf gleich zwei Schwarze Löcher gerichtet – eines davon im Zentrum der Milchstraße. Seitdem haben sie die Daten dazu ausgewertet.
Schwarze Löcher sind winzig
Schwarze Löcher sind auch deshalb schwer abzulichten, weil sie trotz ihrer unvorstellbar großen Masse relativ klein sind. Ein Schwarzes Loch mit der Masse unserer Erde wäre beispielsweise nur so groß wie eine Kirsche.
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- Nachrichtenagentur dpa