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Spezielle Krebstherapien: Medizin-Nobelpreis geht an Krebsforscher


Kraft des Immunsystems
Medizin-Nobelpreis geht an zwei Krebsforscher

Von dpa
Aktualisiert am 01.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Der US-Amerikaner James Allison (l) und der Japaner Tasuku Honjo (r): Die Forscher bekommen den Medizin-Nobelpreis 2018.Vergrößern des Bildes
Der US-Amerikaner James Allison (l.) und der Japaner Tasuku Honjo (r): Die Forscher bekommen den Medizin-Nobelpreis 2018. (Quelle: Christoph , Kyodo/dpa)
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Entdeckungen für den Kampf gegen Krebs haben zwei Forschern den Medizin-Nobelpreis eingebracht. James Allison und Tasuku Honjo setzen auf die Fähigkeiten des Immunsystems.

Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den US-Amerikaner James Allison und den Japaner Tasuku Honjo für die Entwicklung spezieller Krebstherapien. Das teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit. Die beiden Forscher hätten den Kampf gegen Krebs entscheidend vorangebracht, hieß es von der Nobeljury. Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit umgerechnet 870.000 Euro (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

Allison und Honjo hatten entdeckt, dass bestimmte Proteine als eine Art Bremse auf das Immunsystem wirken und dieses von der Bekämpfung von Tumorzellen abhalten. Löst man die Bremse, attackieren die Immunzellen die Krebszellen. Erste Therapien, die auf diesem Konzept basieren, sind als sogenannte Checkpoint-Therapien für verschiedene Krebsarten bereits verfügbar.

Zwei ähnliche Ansätze

Der US-Amerikaner James Patrick Allison (geboren 1948), der seit 2012 an der University of Texas arbeitet, hatte herausgefunden, dass sich durch Aufhebung der Bremse das Immunsystem entfesseln lässt, wie die Nobeljury ihre Entscheidung begründete. Er entwickelte das Konzept zu einem neuen Ansatz zur Behandlung von Patienten weiter, unter anderem bei Schwarzem Hautkrebs. Er befasste sich vor allem mit dem Protein CTLA-4.

Der Japaner Tasuku Honjo (geboren 1942) von der Universität Kyoto untersuchte das Protein PD-1, das über einen anderen Wirkmechanismus das Immunsystem ausbremst. Therapien, die auf dieser Entdeckung beruhten, hätten sich als bemerkenswert effektiv im Kampf gegen Krebs erwiesen, so die Nobeljury.

Revolution der Krebsbehandlung

Krebs töte jedes Jahr Millionen von Menschen und stelle eine der größten medizinischen Herausforderungen für die Menschheit dar. Bis zu den Entdeckungen der beiden Mediziner sei der klinische Fortschritt bescheiden gewesen, so die Begründung. Die Checkpoint-Therapie habe die Krebsbehandlung revolutioniert und unsere Ansichten, wie Krebs unter Kontrolle zu bringen ist, fundamental verändert.

Neuere Studien deuteten darauf hin, dass eine Kombination der beiden Therapieansätze noch wirksamer sei. Zudem würden neue "Brems-Proteine" als Ansatzpunkte für die Behandlung untersucht.

Auftakt der Nobelpreis-Woche

Seit 1901 haben 214 Menschen den Medizinnobelpreis erhalten, darunter 12 Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie.
Mit dem Medizin-Preis startete der Nobelpreis-Reigen. Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Preises benannt.

Am Freitag folgt die Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers. Der Literaturnobelpreis dagegen fällt in diesem Jahr nach einem Skandal im Jurygremium aus. Dafür soll er 2019 an zwei Autoren vergeben werden.

Am darauffolgenden Montag wird bekannt gegeben, wer den von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschaftsnobelpreis erhält. Die feierliche Vergabe aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Nobelpreis 2017 für Forschungen zur inneren Uhr

Im vergangenen Jahr hatten die drei US-Forscher Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young den Medizin-Nobelpreis erhalten. Sie hatten die Funktion und die Kontrolle der inneren Uhr erforscht. Bereits am 24. September waren die Träger der diesjährigen Alternativen Nobelpreise von der Right Livelihood Stiftung bekannt gegeben worden.

Verwendete Quellen
  • dpa
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