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Taifun "Haiyan": "Stärkere Stürme sind in Zukunft zu erwarten"


Klimaforscher nach Taifun "Haiyan"
"Stärkere Stürme sind in Zukunft zu erwarten"

Von afp, dpa
Aktualisiert am 11.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Satellitenbild des Taifun "Haiyan" und seine AuswirkungenVergrößern des BildesSieht gefährlich aus, war gefährlich und wird vermutlich kein Einzelfall bleiben: der Taifun "Haiyan" (Quelle: AP/dpa)

Das wird die Klimaskeptiker auf die Palme bringen: Der renommierte Klimaforscher Stefan Rahmstorf stellt einen direkten Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und dem verheerenden Taifun "Haiyan" auf den Philippinen her. Seine Folgerung: Die Politik muss endlich konsequent handeln - sonst ist es zu spät.

Denn die Erwärmung der Weltmeere durch den globalen Klimawandel "begünstigt die Wirbelstürme", begründete der Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) seine Prognose im ZDF-"Morgenmagazin". Daher sei auch davon auszugehen, dass "stärkere Stürme in Zukunft zu erwarten sind" - aufgrund der weiter steigenden Temperaturen.

In den vergangenen zehn Jahren könne "eine Häufung von Wetterextremen allgemein" wie etwa Rekordhitzewellen und Dürren festgestellt werden. "Diese Wetterextreme werden leider weiter zunehmen", führte Rahmstorf weiter aus.

"Entschlossen vorgehen"

Davor seien auch Deutschland und Europa nicht gefeit. "Wir sind natürlich durch unseren Wohlstand einfach mal nicht so verletzlich wie die arme Bevölkerung in Entwicklungsländern, aber ansonsten bleiben wir auch nicht vom Klimawandel verschont", warnte der Klimaforscher. Beispiel: der Jahrhundertsommer 2003 mit insgesamt rund 70.000 Todesopfern in Europa.

Im Zusammenhang mit der am Montag in Warschau beginnenden UN-Klimakonferenz kritisierte Rahmstorf, die Verhandlungen für ein neues globales Klimaschutzabkommen verliefen "extrem schleppend". Selbst wenn wie geplant ein Abkommen 2020 in Kraft treten würde, sei dies wahrscheinlich zu spät, um den Anstieg der Durchschnittstemperatur auf ein beherrschbares Maß von zwei Grad zu begrenzen.

"Deswegen ist es ja so wichtig, dass einzelne Staaten entschlossen vorangehen, wie zum Beispiel Deutschland mit der Energiewende", sagte Rahmstorf. In dem "Wettlauf gegen die Zeit" scheine aber "die richtige Entschlossenheit und Dringlichkeit" in der "Politik zu fehlen, auch in Deutschland".

"Gewinnen oder verlieren"

In der polnischen Hauptstadt Warschau beraten in den kommenden zwei Wochen Experten aus 194 Ländern über die Vorbereitungen auf den Klimavertrag, der 2015 in Paris unterzeichnet werden soll. "Wir alle spüren die Auswirkungen des Klimawandels", sagte der polnische Umweltminister und Konferenzpräsident Marcin Korolec ebenfalls mit Blick auf den Taifun "Haiyan".

Die Unwetterkatastrophe sei der Beweis, dass eine Niederlage im "ungleichen Kampf zwischen Mensch und Natur" drohe. Auch die Generalsekretärin des Sekretariats der UN-Klimakonvention, Christiana Figueires, warnte eindringlich vor den Auswirkungen des Klimawandels auf künftige Generationen.

Gleichzeitig zeigte sie sich überzeugt, was Beobachter eher bezweifeln: "Eine weltweite Klimavereinbarung ist in Reichweite." Die Gelegenheit, in Warschau zu konkreten Vereinbarungen zu kommen, müsse genutzt werden, betonte sie vor den Delegierten im Warschauer Nationalstadion, der Spielstätte der Fußball-Europameisterschaft. "Was in diesem Stadion geschieht, ist kein Spiel zwischen zwei Mannschaften - wir werden alle gewinnen oder alle verlieren."

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