Schon gewusst? In Deutschland gab es mal eine Jungfernsteuer

Noch nicht den Mann fürs Leben gefunden? Das kam Frauen im Berlin des 18. Jahrhunderts teuer zu stehen. Die alleinstehenden Damen wurden nämlich nicht nur als alte Jungfern abgestempelt, sondern mussten für ihr Single-Dasein auch noch zahlen. Zwei Groschen Jungfernsteuer wurden monatlich für unverheiratete Frauen zwischen 20 und 40 Jahren erhoben.
Erfinder der Jungfernsteuer war ein gewisser Johann Kasimir Kolbe von Wartenberg, der von 1699 bis 1711 Premierminister von Preußen war und eine große Kreativität im Erfinden von neuen Steuerarten an den Tag legte. Neben der Jungfernsteuer erfand er nämlich unter anderem die Perückensteuer, die Hutsteuer und die Strumpfsteuer.
Von der Urinsteuer zur Bartsteuer
Doch nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern wurde mit skurrilen Steuern Geld gemacht. Im alten Rom etwa erhob Kaiser Vespasian eine Urinsteuer - auf ihn geht die Redewendung "Geld stinkt nicht" zurück. Und in Russland führte Zar Peter der Große Ende des 18. Jahrhunderts eine Bartsteuer ein. Wer sich nicht von seiner Gesichtsbehaarung trennen wollte, musste zahlen.
Bevor wir uns das nächste Mal also über zu hohe Abgaben ärgern, sollten wir bedenken: Zumindest manche Steuern bleiben uns heute zum Glück erspart.
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